Flaschengrößen bei Weinen
Spitzenweine in Sondergrößen.
Gewöhnlich wird Wein in 0,75 Liter Flaschen abgefüllt. Einfachere Weine gibt es häufig auch in der Literflasche. Süßweine, die in der Regel nur in kleinen Mengen getrunken werden, gibt es oft in Halbliterflaschen oder in Flaschen mit einem Fassungsvermögen von 0,375 Litern. Bei letzterem Maß handelt es sich um die sogenannte Halbgröße. Inzwischen gehen immer mehr Winzer dazu über, einzelne Weine auch in dieser Halbgröße abzufüllen, um dem Anspruch von Singlehaushalten entgegenzukommen. Bekannt ist natürlich auch die Piccolo (auch Pikkolo). Dabei handelt es sich um eine 0,2 Liter fassende Flasche für Schaumwein oder auch um eine 0,25 Liter fassende Flasche für Stillwein.Schaumwein, vor allem Champagner ist vielen Weinliebhabern auch aus größeren Flaschen bekannt. Eine Magnumflasche mit einem Fassungsvermögen von 1,5 Litern wird gerne zu besonderen Anlässen verschenkt. Es gibt aber auch Flaschen mit weitaus größerem Volumen, nicht nur für Schaumwein, sondern auch für Rotwein und Weißwein. In der Regel werden diese Großflaschen nur zu besonderen Anlässen oder auf speziellen Wunsch abgefüllt. Einige Weingüter füllen aber auch standardmäßig geringe Mengen ihres besten Rotweins in Magnum, Jeroboam und Methusalem ab, da die großen Flaschen den Wein deutlich besser reifen lassen, als in der normalen Abfüllung zu 0,75 Liter.
Nachfolgend eine Aufstellung der gängigen / wichtigen Flaschengrößen:
Piccolo | 0,25 Liter |
Filet / Demi / Half | 0,375 Liter |
Normalflasche | 0,75 Liter |
Magnum | 1,5 Liter |
Doppelmagnum | 3 Liter |
Jeroboam | 5 Liter |
Imperial | 6 Liter |
Methusalem | 6 Liter |
Salmanasar | 9 Liter |
Balthasar | 12 Liter |
Nebukadnezar | 15 Liter |
Goliath / Melchior | 18 Liter |
Solomon | 20 Liter |
Sovereign | 26,25 oder 50 Liter |
Weinverschluss - muss es immer Kork sein?
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Der perfekte Weinverschluss.
Muffig, dumpf und irgendwie schimmelig riecht der Wein. So ein Ärger, der Wein hat Kork. Glück hat der Weinfreund, dem dieses Erlebnis im Restaurant widerfährt, denn dann kann der Sommelier schnell für Ersatz sorgen – natürlich ohne Aufpreis. Ärgerlicher ist das Ganze, wenn es zuhause passiert, denn hier steht nicht unbedingt eine Ersatzflasche bereit, und wenn der Wein schon über längere Zeit im Keller lagerte, ist es wohl auch nicht mehr möglich, sie bei einem Winzer oder Weinhändler zu reklamieren.
Leider sind Szenen wie diese gar nicht so selten. Nach Schätzungen sind etwa 8% aller Korken fehlerhaft, wo bei die Tendenz sogar steigend ist. Ob ein Wein einen Korkfehler hat, kann leider immer erst im Nachhinein festgestellt werden, also wenn die Flasche geöffnet ist. Dabei gibt der Zustand des Korkens nicht unbedingt Aufschluss darüber, ob er korkkrank ist oder nicht, denn auch ein schimmeliger oder vollkommen durchnässter Korken kann gesund sein. Zu erkennen ist der Korkton meist schon in der Nase: Der Wein riecht modrig und muffig, irgendwie nach Schimmel. In manchen Fällen lässt sich dieser Fehlton aber auch erst im Geschmack entdecken.
Dennoch schwören viele Winzer, Sommeliers, Restaurantbesitzer und auch Weintrinker nach wie vor auf den Naturkorken als Weinverschluss. Für Viele gehört er einfach dazu und kann durch nichts ersetzt werden. Während in anderen Bereichen der Weinerzeugung durchaus moderne Techniken Einzug gehalten haben, so die Reifung im Edelstahltank, die automatische Abfüllung usw. wird die Weinflasche nach wie vor auf traditionelle Weise verschlossen: mit einem Naturkorken.
Das Problem mit dem Kork
Äußerlich betrachtet kann ein infizierter Korken makellos aussehen, daher ist es nicht verwunderlich, dass so viele Winzer und Weinbaubetriebe nicht bemerken, dass sie ihren Wein mit einem kranken Korken verschließen und damit den Korkton im Wein geradezu provozieren. Verursacht wird der Korkschmecker durch eine Chlorverbindung, die abgekürzt TCA genannt wird, und den Korken in seinem Erscheinungsbild nicht verändert, aber schon in kleinsten Mengen wahrnehmbar ist, so würde zum Beispiel 1 Gramm TCA ausreichen, um 500 Millionen Litern Wasser einen wahrnehmbaren Korkgeschmack zu verleihen. Neben TCA gibt es auch die Möglichkeit, das Pilzsporen oder Keime den Korken befallen und sich dort einnisten. Die Gründe für die schlechter werdende Qualität des Naturkorkens liegen in erster Linie bei der großen Nachfrage nach diesem Naturprodukt. Früher wurden die Korkeichen geschält und hatten dann mindestens 9 Jahre Zeit sich zu erholen, ehe sie erneut geschält wurden. Aufgrund der großen Nachfrage wurde dieser Abstand nicht mehr immer eingehalten, sodass die Qualität gesunken ist. Gleichzeitig wurde in einigen Fällen unsauber gearbeitet und damit der Befall von Korken mit TCA provoziert.
Trotz all dieser Probleme hat der Naturkork einige Vorzüge, die andere Verschlüsse gar nicht oder nur zum Teil erreichen. Vergleichstests haben zum Beispiel ergeben, dass Kunststoffkorken deutlich schlechter abschneiden und Drehverschlüsse nur bei einfachen Weinen ein gleichwertiges Ergebnis erzielen können. Dazu kommt natürlich noch die emotionale Komponente, die beim Thema Kork sehr ausgeprägt ist. Denn bei einem romantischen Essen bei Kerzenschein passt einfach kein Kornkorken oder Drehverschluss, da gehört ein „echter“ Korken auf die Flasche – so jedenfalls die verbreitete Meinung.
Alternativen zum Korken
Angesichts der genannten Problematik stellt sich dem Weinfreund die Frage, warum so unbedingt am Naturkorken als Weinverschluss festgehalten wird, wo es doch seit einigen Jahren vielversprechende Alternativen gibt.
Schraubverschluss
Sehr gute Ergebnisse liefert der Schraubverschluss, der ja ohnehin in weiten Teilen der Getränkeindustrie zu finden ist. Inzwischen setzt sich der Drehverschluss auch beim Wein immer weiter durch.
Der Vorteil liegt darin, dass er die Flasche nahezu luftdicht abschließt und keinerlei Geschmacksspuren im Wein zurücklässt. Dazu kommt, dass der Drehverschluss eine recht kostengünstige Alternative zum Korken ist und auch von den Verbrauchern in zunehmendem Maße akzeptiert wird.
Vor allem jung zu trinkende Weißweine und viele einfache Rotweine werden inzwischen mit einem Schraubverschluss verschlossen.
Glaskorken
Sehr edel aber auch recht kostenintensiv ist der Glaskorken oder Glasstopfen. Dieser geschmacksneutrale, praktische und gleichzeitig stilvolle Flaschenverschluss ist die edelste Alternative zum Naturkorken. In Tests konnte bisher auch kein Nachteil gegenüber dem Vorbild erkannt werden, auch wenn es immer noch einige Kritiker gibt, die behaupten dieser Verschluss sei zu dicht und würde damit dem Wein schaden. Dabei haben Untersuchungen längst ergeben, dass die Sauerstoffmenge, die im Rotwein gebunden ist, völlig für die Reifung ausreicht und kein Luftaustausch mit der Umgebung notwendig ist.
Kronkorken
Die Erfahrungen mit Edelstahlkronkorken sind durchweg gut. Sie schließen die Flasche so gut wie luftdicht ab und scheinen auch trotz der Kunststoffeinlage keine Auswirkungen auf die Weinqualität zu haben. Zudem handelt es sich beim Kronkorken um eine sehr günstige Lösung zum Verschließen der Flasche. Aber auch wenn Champagner während seiner Lagerung im Keller der Champagnerhäuser auf diese Weise verschlossen wird, konnte sich der Kronkorken bisher auf dem Weinmarkt nicht durchsetzen können.
Kunststoffkorken, Presskorken, Scheibenkorken & Co
Vor einigen Jahren standen diese Alternativen zum Naturkorken hoch im Kurs. In erster Linie lag dies daran, dass Winzer ihre Abfüllanlagen nicht umrüsten mussten und so gerne auf die recht günstige und vermeintlich gleichwertige Alternative zurückgriffen. Doch inzwischen haben Tests ergeben, dass diese alternativen Korken weniger dicht sind als ihr Vorbild, der enthaltene Leim kann Spuren im Wein hinterlassen und auch die Weichmacher aus den Kunststoffkorken können in den Wein übergehen. Daher werden diese Verschlussmethoden in der Regel nur noch für kurzlebige Weine verwendet, die jung getrunken werden.
Die Anbaugebiete der besten Weine aus Italien
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Italien das größte Weinland der Welt – Die Regionen für Spitzenweine.
Nachfolgend führen wir als Überblick in kurzer Form die verschiedenen Anbaugebiete für die Spitzenweine Italiens auf beginnend im Norden Italiens.
SPITZENWEINE AUS NORDITALIEN – DAS PIEMONT
Das Piemont ist eine ländliche, weinbaulich zugleich hochambitionierte Region Italiens. Berühmt für Barolo und Barbaresco, die in den 1980er Jahren eine glanzvolle Wiedergeburt erfuhren, nachdem sie schon einmal, nämlich bei der Gründung Italiens 1860, eine Glanzzeit erlebt hatten. In den 1990er Jahren sind auch der dunkelfarbene Barbera und einige bislang wenig bekannte andere Weine in den Mittelpunkt des Interesses gerückt. Barolo und Barbaresco sind zwei der bedeutendsten Rotweine Italiens und gehören zu den wenigen in der Welt, die nur aus einer einzigen Rebsorte gewonnen werden: der Nebbiolo. Die Nebbiolo-Traube ist eine alte, einheimische Sorte, die wahrscheinlich aus dem Aosta-Tal stammt und heute praktisch nur im Piemont angebaut wird. Auf den kalk- und lehmhaltigen Verwitterungsböden der Langhe um die Stadt Alba bringt diese Sorte körperreiche, tanninstarke Weine mit einer unverwechselbaren Charakteristik hervor. In den ersten Jahren herb-fruchtig im Geschmack, entwickeln sie im Laufe der Jahre ein vielschichtiges, an welkende Blumen, Waldboden und süße Gewürznelken erinnerndes Bouquet. Die nicht sehr dunkle, eher kirsch- oder purpurrote Farbe darf nicht zu dem Schluß verleiten, es handle sich um leichte Weine. Tatsächlich können Barolo und Barbaresco in guten Jahren über 14 Vol.% Alkohol aufweisen.
Barolo:
Barolo ist ein kleines Anbaugebiet. Es liegt südwestlich von Alba und umfaßt das Territorium von elf Dörfern. Die wichtigsten sind Serralunga, Monforte, Castiglione Falletto, La Morra und Barolo selbst. Die Rebkulturen ziehen sich bis auf Höhen von 500 Metern hin. Die Weine sind wuchtig und zart zugleich. Sie dürfen frühestens nach drei Jahren freigegeben werden und müssen davon mindestens zwei Jahre im Holzfaß reifen. Traditionell verbleiben sie wegen ihres Tanninreichtums sogar sehr viel länger im Holz, wobei stets große Fässer aus slawonischer Eiche verwendet wurden. In den letzten Jahren ist jedoch der Ausbau in kleineren Fudern und Barriques populär geworden. Während die Barolo-Weine früher oft als „Tanninpeitschen“ bezeichnet wurden, ist zumindest ein Teil von ihnen heute durch Konzentration auf gute Lagen, bessere Klonenwahl, sorgfältigere Vergärung und Mengenreduktion wesentlich feiner als in der Vergangenheit.
Barbaresco:
Die Weinberge von Barbaresco beginnen schon an den nordöstlichen Ausläufern des Stadtgebiets von Alba und ziehen sich über das Gebiet von drei Gemeinden hin: Treiso, Neive und Barbaresco. Es ist ein noch kleine- res Anbaugebiet als das von Barolo. Mehr als 2,5 Millionen Flaschen werden praktisch nie erzeugt. Die Weinberge liegen etwas tiefer als die von Barolo und haben etwas leichtere, sandigere Böden. Dadurch fallen die Weine im Durchschnitt weniger üppig aus. Die meisten sind mehr durch Frucht als durch Tannin geprägt. In den Spitzenlagen entstehen allerdings Weine, die an Opulenz und Schwere dem Barolo nicht nachstehen. Auch die Bar- baresco-Weine werden traditionell in großen, alten Fässern aus slawonischer Eiche ausgebaut, in denen sie mindestens ein Jahr reifen müssen, bevor sie nach zwei Jahren verkauft werden dürfen. Trotz der geographischen Nähe zu Barolo sind die Winzer von Barbaresco konservativ geblieben. Spitzenniveau erreichen weit weniger Weine als in Barolo. Die besten können sich jedoch durchaus mit den größten Barolo-Weinen messen.
Barbera:
Die Barbera-Traube ist die am weitesten verbreitete rote Sorte im Piemont. Vor allem in der Provinz Asti, aber auch um Alba ist sie stark vertreten. Der Barbera d’Alba ist eine Art Zweitwein vieler Barolo-Winzer: ein Wein von mittlerem Körper, tanninarm von Natur, dafür ausgesprochen fruchtig. Ihre besten Qualitäten bringt die Barbera-Traube im Monferrato, wie die mäßige Hügellandschaft nördlich und südlich um Asti genannt wird. Auf den sandig-kalkhaltigen Böden entstehen saftige, teilweise kräftig strukturierte Weine mit einem Alkoholgehalt zwischen 13 und 14 Vol.%. Traditionell werden sie in großen Holzfässern, seit einigen Jahren mit großem Erfolg auch in Barriques ausgebaut.
Roero:
Aufstrebendes Anbaugebiet nördlich des Tanaro-Flusses bei Alba, berühmt für den delikaten, weißen Arneis und den roten Roero, einen Nebbiolo-Wein, der etwas leichter als Barolo und Barbaresco ausfällt, jedoch sehr fein sein kann.
Gavi:
Hügelige Weißweinzone südöstlich von Alessandria, in der die Cortese-Traube leichte, etwas säurehaltige Weine ergibt.
SPITZENWEINE AUS NORDITALIEN : FRANCIACORTA, SÜDTIROL, TRENTINO, VENETO, FRIAUL
Franciacorta
Das kleine, durch couragierte Unternehmerpersönlichkeiten bekannt gewordene Anbaugebiet zwischen Brescia und dem Lago d’Iseo gehört zur Lombardei und ist vor allem wegen seiner Schaumweine berühmt. Sie gelten zu Recht als die besten Italiens. Meist werden sie aus Chardonnay und (oder) Pinot Nero gewonnen, zwei Sorten, die auf den kalkhaltigen Böden der Zone sehr gute Bedingungen vorfinden. Die Spumante aus der Franciacorta zählen zu den besten Italiens und können sich in der Spitze mit guten Champagnern messen, auch wenn sie fruchtiger und weniger stahlig ausfallen. Aus Chardonnay- Trauben werden auch ausgezeichnete Stillweine erzeugt, während in dem etwas rustikalen Franciacorta Rosso verschiedene Sorten wie Cabernet, Barbera, Nebbiolo und Merlot gemischt werden dürfen.
Südtirol
Noch immer nimmt die Vernatsch-Rebe rund 55 Prozent der Südtiroler Rebfläche ein. Aus ihr werden einfache und einfachste Weine zum Törggelen erzeugt – wie das Zechen in Südtirol genannt wird. Jedoch bemühen sich sowohl Privatwinzer als auch Genossenschaften (die über 80 Prozent der Trauben verarbeiten) zunehmend, den traditionellen Sorten Traminer, Weißburgunder und Lagrein wieder mehr Raum zu geben. Die interessantesten Südtiroler Weine werden aber derzeit noch aus Chardonnay und Sauvignon erzeugt. Bei den Roten boomen Merlot und Pinot Nero – nicht immer mit durchschlagendem Erfolg. Cabernet Sauvignon reift nur in wenigen Lagen, ergibt aber, wenn er ausreifen kann, tanninreiche, sehr feine Weine.
Trentino
Die Region wurde zum wichtigsten Chardonnay- und Pinot-Grigio-Anbaugebiet Italiens, wobei Chardonnay vor allem an Italiens Spumante-Industrie verkauft wird und Pinot Grigio zu einfachen Leichtweinen vergoren wird. Nur im Einzelfall werden aus diesen Sorten feine Weine gewonnen. Eigenständige rote Sorten sind vor allen Marzemino und Teroldego. In den besten Qualitäten ergeben sie konzentrierte, würzige, charaktervolle Weine – meist jedoch entstehen recht durchschnittliche Weine.
Die Region Valpolicella
Das in die Ebene ausgeweitete Valpolicella-Anbaugebiet ist auch heute noch ein Massenanbaugebiet. Lediglich aus dem hügeligen Valpolicella Classico kommen leichte, schmelzig-fruchtige Weine mit eigenem Charakter. Sie werden meist aus drei roten Sorten erzeugt: Corvina, Rondinella, Molinara. Der feurige Amarone, ein aus teilgetrockneten Trauben erzeugter, durchgegorener Wein mit einem Alkoholgehalt von 14 bis 17 Vol. %, macht dagegen nur einen verschwindend geringen Anteil der Produktion aus. Er ist ein typisch Veroneser Spezialwein, im Einzelfall kann er ein großer Wein sein.
Friaul
Das warme, mediterrane Klima und die milden Winter haben das Friaul innerhalb der letzten 25 Jahre zu einem boomenden Anbaugebiet für Weiß- und Rotweine gemacht. In den hügeligen Unterzonen des Collio (um Gorizia) und der Colli Orientali (um Udine), sowie auf dem mageren Kiesschotterbett des Grave und den roten Böden Isonzos wachsen teilweise sehr gute Weine. Besonders die Weißweine sind berühmt. Wegen ihres Körperreichtums und ihrer frisch-fruchtigen Primäraromen werden sie oft als die besten Italiens bezeichnet. Chardonnay und Sauvignon haben in den letzten Jahren viele traditionelle Sorten zurückgedrängt. Allerdings ist die autochthone Tocai immer noch die mit Abstand am meisten angebaute weiße Sorte im Friaul. Der Tocai hat weder etwas mit dem ungarischer Tokaj noch mit elsässischem Tokay zu tun. Die Rebe stammt ursprünglich aus Istrien. Tocai-Weine altern jedoch schnell und ergeben meist nur durchschnittliche Qualitäten. Interessanter können Ribolla und Pinot Bianco sein. Die Rotweine haben in den letzten Jahren einen deutlichen Aufschwung erlebt. Hochwertige Merlots, seltener Cabernet Sauvignons, haben von sich reden gemacht.
Soave
Weißwein-Zone östlich von Verona, typisches Massenanbaugebiet, jedoch mit einigen bemerkenswerten Weißweinen aus der Classico-Hügelzone um die Dörfer Soave und Monteforte. Sie kommen von Betrieben wie Pieropan, Anselmi, Pra, Bolla und einigen anderen. Hauptsorte des Soave ist die Garganega, aus der wegen ihrer dicken Schale auch delikate Süßweine (Recioto) gewonnen werden.
Lugana
Teils zur Lombardei, teils zu Venetien gehörendes Anbaugebiet südlich des Gardasees, in dem fruchtige, vollmundige Weißweine aus Trebbiano- Reben erzeugt werden.
SPITZENWEINE AUS DEN MARKEN, ABRUZZEN, LATIUM
Montefiascone
Im nördlichen Latium, nahe der Grenze zur Toskana gelegenes Anbaugebiet, das für seinen weißen Est! Est!! Est!!! bekannt geworden ist. Dieser rustikale, wenig aufregende Wein wird aus Trebbiano-Trauben erzeugt. Neben industriellen Weinerzeugern haben sich in jüngerer Zeit einige kleinere Betriebe dieses Weins angenommen – mit gutem Erfolg. Auch Merlot wird neuerdings sehr erfolgreich in Montefiascone angebaut.
Frascati
Zur Region Latium gehörendes Massenwein-Anbaugebiet vor den Toren Roms, das größtenteils schlichte, wässrige Weißweine einfachsten Zuschnitts liefert. Einige Betriebe haben neuerdings gehaltvollere Weine mit zarter Frucht auf den Markt gebracht.
Rosso Conero
Südlich der Hafenstadt Ancona, im Einflußbereich kühler Meerbrisen, wächst ein voller, feuriger Rotwein. Er heißt Rosso Conero und wird aus Montepulciano-Trauben gewonnen. Die Sangiovese, die ihm zu 15 Prozent beigemischt werden darf, bringt im warmen Adriaklima keine großen Qualitäten. Traditionell feurig und etwas derb, hat der Rosso Conero in den vergangenen Jahren durch sorgfältigere Weinbereitungs-Methoden deutlich an Feinheit gewonnen. Allerdings gibt es kaum mehr als ein knappes Dutzend Winzer, die gute Qualitäten anbieten.
Verdicchio
Der wichtigste Wein der Region Marken, am Fuße des Apennins auf lehmigen Kalkböden wachsend: Ein Weißwein, der nicht durch seine Säure, sondern durch seinen Körperreichtum besticht. Lediglich die industrielle Variante des Verdicchio ergibt einen schlanken Wein. Der charakteristische Verdicchio besitzt Fülle, Duft und Komplexität.
SPITZENWEINE AUS DER TOSKANA: MAREMMA, CHIANTI, UMBRIEN
Chianti Rufina
Östlich von Florenz bei Pontassieve liegt ein kleines Anbaugebiet, das in den 1930er Jahren ins Chianti eingemeindet wurde und vorher unter der Bezeichnung Rufina einen eigenen Wein produziert hatte. Für den Rufina- Chianti gelten dieselben Vorschriften für die Traubenzusammensetzung wie für andere Chianti. Wegen der besonderen Sandstein- und Tonmergelböden entstehen aber recht eigenständige Weine. Sie sind etwas tanninstärker, besitzen aber eine zarte Frucht und sind in ihren besten Qualitäten ebenso gut wie die besten Chianti Classico. Allerdings umfaßt die DOCG-Zone lediglich knapp 600 Hektar, und es gibt nur wenige Spitzenerzeuger.
Carmignano
Kleines Anbaugebiet westlich von Florenz, das 1932 dem Chianti Montalbano zugeschlagen, 1975 wieder ein eigenständiges Anbaugebiet wurde. Der Carmignano wird aus Sangiovese- und Canaiolo-Trauben mit zehn bis 20 Prozent Cabernet Sauvignon gewonnen. Aufgrund der tief gelegenen Weinberge fällt er säureärmer aus als der Chianti Classico. Wegen der sandigen Böden erreicht er nicht ganz dessen Körperreichtum. Carmignano gehört zu den vier Weinzonen der Toskana, die bereits 1716 vom Großherzog der Toskana als herausragende Ursprungsgebiete benannt wurden.
Bolgheri
Städtchen an der toskanischen Mittelmeerküste etwa 50 Kilometer südlich von Livorno, das einem kleinen, sehr dynamischen Rotweinanbaugebiet den Namen gegeben hat. Bekannt gemacht hat das Anbaugebiet ein Wein: der Sassicaia. Er war der erste reinsortige Cabernet Sauvignon Italiens und genießt, seit er 1968 erstmals produziert wurde, weltweit höchste Wertschätzung. Der Erfolg dieses Weins hat zahlreiche Winzer ermutigt, in Bolgheri ebenfalls Cabernet Sauvignon anzubauen, aber auch Merlot, Petit Verdot und Syrah. Sie haben die Sangiovese-Traube, die vorher in diesem Küstenbereich stark vertreten war, langsam verdrängt. Heute gilt Bolgheri als eines der besten Cabernet-Anbaugebiete Italiens. Der Erfolg der Weine hat in dem schmalen Küstenstreifen einen regelrechten Weinboom ausgelöst. Während die Weine früher als vino da tavola (Tafelwein) verkauft wurden, kommen sie seit 1995 als Bolgheri DOC oder Bolgheri Superiore DOC auf den Markt. Allein der Sassicaia hat das Recht, sich Bolgheri Sassicaia DOCG zu nennen. Die neue Ursprungsbezeichnung ist allerdings sehr flexibel. Auch Weine auf Sangiovese-Basis (mindestens 30 %) können sich ihrer bedienen. Daneben wird Bolgheri Rosato und Weißwein erzeugt, vor allem aus den Sorten Vermentino und Sauvignon Blanc.
Montescudaio
Altes, toskanisches Anbaugebiet im Hinterland von Cecina, das in den letzten Jahren vermehrt Zulauf von Neuinvestoren erlebt hat. Traditionell wird dort Sangiovese angebaut, die einen geschmeidigen, fruchtbetonten Wein ohne großes Tanninrückgrat ergibt. Um dichtere, langlebigere Weine erzeugen zu können, wurde das DOC-Statut 1999 geändert, so dass nur noch 50 Prozent Sangiovese erforderlich sind. Der Rest kann aus Cabernet Sauvignon, Merlot und anderen internationalen Sorten bestehen. Auf diese Weise sind einige bemerkenswerte Rotweine entstanden, etwa La Regola und Sorbaiano. Castello del Terriccio bringt seine Weine als Rosso della Toscana auf den Markt.
Val di Cornia
Weinanbaugebiet an der toskanischen Mittelmeerküste, das von Piombino über Campiglia Marittima bis weit über Suvereto hinaus reicht. In dem breiten, zum Meer hin offenen Tal herrscht ein warmes, mediterranes Klima, in dem besonders Merlot und Cabernet Sauvignon gut gedeihen. Auf den rostroten, mineralreichen Böden der oberen Talebene werden aus diesen Sorten Weine erzeugt, die zu den besten Italiens gehören. Aus diesem Grund erlebt das Val di Cornia einen großen Zulauf von Neuwinzern und Investoren, die mit viel Kapital, aber auch mit viel Hingabe sich der Weinerzeugung widmen. Im Bereich der Gemeinde Suvereto dürfen die Weine auch reinsortig gekeltert werden. Traditionell werden in der Gegend Sangiovese, Ciliegiolo und Montepulciano angebaut (dazu ein wenig Malvasia Nera, Colorino). In kleiner Menge werden auch weiße Sorten kultiviert: traditionell Trebbiano Toscano, Biancone und Ansonica, in den letzten Jahren vermehrt Pinot Bianco, Chardonnay, Clairette. Besonderer Beliebtheit erfreut sich bei den Winzern neuerdings die rote Aleatico-Rebe, aus der ein süßer Passito-Wein erzeugt wird.
Morellino di Scansano
In der südlichen Toskana um Grosseto wachsender Wein, der aus Sangiovese-Trauben erzeugt wird mit kleinen Zusätzen von lokalen Sorten wie Canaiolo, Colorino, Ciliegiolo, Alicante, neuerdings auch von Merlot, Cabernet Sauvignon und Syrah. In der Vergangenheit war der Morellino di Scansano ein einfacher Wein, weicher als ein Chianti, aber ohne die Fülle eines Brunello di Montalcino. Seit die Gegend einen starken Zuzug von auswärtigen Weininvestoren erfährt, ist allerdings deutlich mehr Ambition spürbar. Die neuen Weinbergbesitzer pflanzen neben Sangiovese viel Merlot, Syrah und Cabernet Sauvignon an, um diese reinsortig zu keltern oder als Cuvées auf die Flasche zu bringen (auch unter Einschluß von Sangiovese). Diese Weine kommen dann als Maremma Rosso IGT auf den Markt. Ein großer Teil dieser Weine befindet sich allerdings erst in der Entstehungsphase. Das Anbaugebiet ist groß und nicht sehr homogen. In der meernahen, niedrigen Zone herrschen hohe Temperaturen und sandige Böden vor, die schlichte Weine ergeben.
Vernaccia di San Gimignano
Bekannter und sehr populärer Weißwein aus dem gleichnamigen mittelalterlichen Städtchen in der Toskana. Er wird aus Vernaccia-Trauben erzeugt und ist ein einfacher, erfrischender, in seinen besten Qualitäten auch gehaltvoller Wein. Seit er 1994 den DOCG-Status erhalten hat, dürfen ihm zehn Prozent andere Sorten hinzugefügt werden. Der Rosso di San Gimignano muß zu mindestens 5 Prozent aus Sangiovese-Trauben bestehen, während die andere Hälfte aus Cabernet Sauvignon, Merlot und anderen empfohlenen Sorten gewonnen wird.
Chianti Classico
Die Hügelzone zwischen Florenz und Siena gilt als Kerngebiet des Chianti. Sie setzt sich aus neun Gemeinden zusammen. Gemeinsam ist den Weinen, daß sie ausschließlich oder zu mindestens 85 Prozent aus Sangiovese-Trauben gewonnen werden. Die unlängst überarbeiteten Statuten für den Chianti sehen vor, daß der Rest (15 Prozent) aus Canaiolo, Malvasia Nera, Mammolo oder anderen einheimischen Sorten bestehen darf. Zudem sind 15 Prozent alternative Sorten wie Merlot und Cabernet Sauvignon zulässig. Weiße Sorten (vormals sechs Prozent) dürfen nicht mehr beigemischt werden. Die ehemalige Chianti-Formel wurde um 1860 erfunden, und die weißen Trauben dienten dazu, die Weine früher trinkbar zu machen.
Brunello di Montalcino
Der Brunello ist der international am höchsten geschätzte DOCG-Rotwein Italiens: ein üppiger, muskulöser Wein mit einem tiefen Zedern- und Brombeerduft und viel weichem, aber kräftigem Tannin. Er wird reinsortig aus Sangiovese-Trauben erzeugt, freilich einer besonders kleinbeerigen Spielart, die zur Familie der Sangiovese-Grosso-Reben gehört und Brunello genannt wird. Dieser Sangiovese-Grosso-Klon wurde Mitte des 19. Jahrhunderts von Ferruccio Biondi-Santi isoliert und vermehrt. Auf ihm basiert die Erfolgsgeschichte des Weins. Bis in die 1960er Jahre hinein hatte die Familie Biondi-Santi praktisch das Monopol auf den Brunello. Heute gibt es über 100 meist kleine Flaschenabfüller in der Zone. Die Anbaufläche hat sich seit Anfang der 1980er Jahre mehr als verdoppelt. Neben großen Weinhäusern und kapitalkräftigen Privatleuten, die sich in Montalcino angesiedelt haben, füllen auch immer mehr kleinbäuerliche Betriebe ihren Wein selbst ab. Der Brunello ist dank der südlicheren Lage wuchtiger und schwerer als der Chianti Classico. Sein Tannin ist süßer und weicher, die Säure liegt niedriger. Er reift mindestens zwei Jahre im Holzfaß (traditionell ein großes Holzfaß aus slawonischer Eiche) und darf erst nach vier Jahren in den Handel gebracht werden. Jedoch rechtfertigt nicht jeder Brunello den Ruf, der ihm vorauseilt, und den Preis, den er kostet. Von exzellenter Qualität und vergleichsweise bescheidenem Preis kann der Rosso di Montalcino sein, der zweite Wein aus diesem südtoskanischen Anbaugebiet. Auch er ist reinsortig aus Brunello-Trauben gekeltert, braucht aber nur ein Jahr Faßreife.
Vino Nobile di Montepulciano
Der zweite bedeutende Rotwein der Südtoskana ist der Vino Nobile di Montepulciano. Er wächst auf den Hügeln um das gleichnamige mittelalterliche Städtchen und wird vor allem aus Trauben der Sorten Sangiovese (örtlich Prugnolo Gentile genannt) sowie Canaiolo und Mammolo (in kleinen Mengen) gewonnen. Das Anbaugebiet ist halb so groß wie das des Brunello, hat sandigere Böden und wegen seiner Meeresferne ein kühleres, gemäßigteres Klima: Grund dafür, daß der Vino Nobile nicht ganz die Fülle des Brunello beziehungsweise die Dichte und Eleganz der Chianti Classico erreicht. Gleichwohl sind die besten Vino Nobile würdige Vertreter der Sangiovese-Traube. Die weniger guten Lagen liefern die Trauben für den einfachen, aber delikaten Rosso di Montepulciano oder den noch einfacheren Chianti Colli Senesi.
Montecucco
Neues, aufstrebendes Anbaugebiet in der südlichen Toskana, an den Hängen des Monte Amiata zwischen Montalcino und Grosseto gelegen. Die Weine kommen, wenn sie nur aus Sangiovese erzeugt werden, in der Spitze einem Brunello di Montalcino nahe. Sie heißen dann Montecucco Sangiovese. Im Gegensatz zu diesem Wein darf der Montecucco Rosso zu maximal 40 Prozent aus Merlot, Syrah, Cabernet Sauvignon und anderen internationalen Sorten bestehen.
Torgiano
Bekannt ist dieser umbrische Rotwein vor allem wegen der Familie Lungarotti, die über einen großen Teil der Weinberge um das kleine gleichnamige Dorf am Tiber verfügt und mit ihrer Riserva Monticchio, die erst nach zehnjähriger Lagerung (größtenteils auf der Flasche) auf den Markt kommt, schon früh Qualitätsstandards gesetzt hat. Der einfache Torgiano ist ein unprätentiöser, aber delikater Wein. Basis des Torgiano ist die Sangiovese-Traube. Den ausdrucksvollen, fruchtigen Geschmack steuert die Canaiolo bei, die zu 30 Prozent in ihm enthalten ist.
Montefalco
Von den Hügeln um das Städtchen Montefalco kommt der heute wohl beste Rotwein Umbriens: der Montefalco Sagrantino. Die Sagrantino-Traube ergibt einen vielschichtigen, traditionell etwas feurigen, heute eher kompakten Wein von dunkelrubinroter Farbe mit viel mürbem, bittersüßen Tannin. Er wird reinsortig aus ihr gewonnen. Ein etwas einfacherer Wein ist der Montefalco Rosso aus Sangiovese (60 bis 70 Prozent), Sagrantino und anderen Sorten nach Wahl.
Orvieto
Bedeutendste Weißweinzone Umbriens, aus der große Mengen einfacher und einfachster Weißweine in kommerzieller Qualität kommen. Angebaut werden vor allem Trebbiano- und Grechetto-Trauben. Bessere Qualitäten liefern Weingüter, die Chardonnay und Sauvignon gepflanzt haben. Seit einigen Jahren wenden sich ambitionierte Winzer aber auch mehr und mehr roten Sorten zu.
SPITZENWEINE AUS SÜDITALIEN: APULIEN, SARDINIEN, SIZILIEN, KALABRIEN, KAMPANIEN
Apulien
Die Fülle bekannter und namenloser DOC-Rotweine von teils ordentlicher, teils mittelmäßiger Qualität macht es schwer, einzelne Gebiete besonders hervorzuheben. Da das Klima von Norden nach Süden homogen warm ist und die Böden ganzer Landstriche für den Weinbau geeignet sind, hängt die Güte eines Weins stark vom einzelnen Erzeuger ab. Die Hauptsorte Negroamaro findet sich in fast allen, die Malvasia Nera und die Montepulciano-Traube in vielen Rotweinen wieder. Besonders interessante Weine ergeben die (stark rückgängige) Uva di Troia sowie die urwüchsige Primitivo-Traube, aus der neuerdings einige großartige, trockene Rotweine erzeugt werden.
Kalabrien
Vergessene Weinregion im äußersten Süden Italiens, aus der nur noch wenige qualitativ gute Weine kommen. Diese wachsen ausschließlich im Hinterland der Hafenstadt Cirò: kräftige, tanninreiche Rotweine, die entfernt an einen Barolo erinnern, jedoch nicht dessen Langlebigkeit und Feinheit besitzen.
Kampanien
Klassische Weinregion Italiens, aus der heute eine Fülle solider Weiß- und Roséweine im mediterranen Stil kommen. Der bedeutendste Rotwein ist der Taurasi: ein schwerer, tanninstarker Wein mit ausdrucksvoller Frucht. Er wächst um die Stadt Avellino. Auch der weiße Fiano ist ein charaktervoller, gänzlich eigenständiger Wein.
Basilikata
Am Fuß des Monte Vulture, eines erloschenen Vulkans, wird in kleinen, versprengten Terrassen die Aglianico-Rebe angebaut. Aus ihren Trauben wird der Aglianico del Vulture gewonnen, einer der schönsten Rotweine des südlichen Italiens.
Sizilien
Das riesige Weinland tritt vor allem als Massenweinland in Erscheinung. Nur wenige Erzeuger haben es verstanden, das qualitative Potential der Insel auszunutzen. Die ersten waren die Staatskellerei Duca di Salaparuta in Casteldaccia, die Güter des Grafen Tasca d’Almerita in Scalfani Bagni und der Marsala- Erzeuger Vecchio Samperi. Inzwischen streben ihnen zahlreiche Erzeuger nach und stellen vor allem frische Weiß- und Roséweine im modernen Stil her.
Sardinien
Aus Sardinien kommen nicht nur leichte, frische Sommerweine (Sorten: Vermentino, Nuragus, Malvasia di Sardegna, Sauvignon), sondern auch substanzreiche Rotweine: Neben den traditionellen Sorten Cannonau, Carignano, Malvasia Nera und Sangiovese wird neuerdings auch Cabernet Sauvignon mit großem Erfolg angebaut.
Wonach schmeckt eigentlich mein Wein?
Von Tabak, Rauch und Petrol bis hin zu Leder, Honig und Nüssen.
Hast Du schon mal Aromen von Tabak, Rauch oder Petrol bei gereiften Weinen wahrgenommen? Man sagt, Weine brauchen Zeit um sich zu entwickeln. Aber auf welche Weine trifft dies zu und wovon ist das abhängig? Wie entwickeln sich Aromen im Laufe der Zeit? Weine durchlaufen eine Aromenentwicklung von den Primär- und Sekundäraromen bis hin zu den Tertiäraromen. Was sind die Unterschiede?
Die verschiedenen Aromen beim Wein
Primäraromen sind die Aromen, die in der Traube selbst während des Wachstums im Weinberg entstehen. Fruchtbetonte rebsortentypische Geschmäcker stehen dabei im Vordergrund, die auch in jungen Weinen wiederzufinden sind. Riesling duftet beispielsweise stark nach Zitrus, Steinobst und gelben Früchten während ein Cabernet Sauvignon typische Aromen von schwarzer Johannisbeere und dunklen Früchten aufweist. Je nach Ausbauart schmecken die Weine fruchtig leicht, können aber bei Weinen die für die Reifung vorgesehen sind oft sehr herb, rau und eckig wirken.
Die Sekundäraromen entstehen beim Ausbau des Weines im Keller. Hier spielt die Vergärung und die Hefe eine entscheidende Rolle. Wird der Wein länger auf der Hefe gelagert und wie bei der Battonage dazu noch häufig umgerührt, damit der Wein mit der Hefe in Kontakt kommt, wird er deutlich komplexer. Dies bringt mehr Schmelz sowie nussige und buttrige Töne in den Wein wodurch er runder und wärmer wird.
Richtig interessant wird die Entwicklung aber erst während der Reifephase in der Flasche. Hier entsteht die eigentliche Komplexität und Harmonie durch die Bildung von Tertiäraromen. Typische Reifearomen sind der Duft nach Zedernholz und Zigarrenkiste mit Tabaknoten aber auch erdige Töne und gereifte Früchte wie Feige und Dörrobst mit würzigen Eindrücken bei Rotwein. Bei Weißwein sorgen Nüsse, Honig und Feige sowie toastige und rauchige Anklänge für das Bukett. Oft geht dieser Geschmack vor allem bei Riesling einher mit einer Petrol- oder Kerosinnote, die nicht negativ zu interpretieren ist, sondern eher ein wohlduftendes Aroma hinterlässt.
Was passiert mit dem Wein in der Flasche?
Die wichtigste Rolle spielt Sauerstoff. In einer Wechselwirkung mit Tanninen und Farbstoffen sowie Säuren vollziehen sich chemische Veränderungen. Die Tannine, die aus den Schalen, Kernen und Stielen der Traube sowie dem Holz beim Barriqueausbau stammen, bilden immer größer werdende Molekularstrukturen, die sich als Depot am Boden der Flasche ablagern. Durch die sogenannte Polymerisierung findet eine Milderung der Tannine statt und der herbe und pelzige Geschmack der Jugend geht zugunsten von harmonischen Eindrücken verloren. Gleichzeitig verändert sich die Säure im Wein. Auf der einen Seite wird die spitze Apfelsäure durch Milchsäurebakterien, wenn nicht schon im Fass durch die malolaktische Gärung geschehen, immer weiter in die weichere Milchsäure umgewandelt.
Diese Prozesse verlaufen sehr langsam und können Jahre wenn nicht Jahrzehnte dauern. Je niedriger die Temperatur desto langsamer verläuft der Reifeprozess aber desto komplexer und harmonischer kann ein Wein werden. Wein der bei 15-20 Grand gelagert wird, altert fast doppelt so schnell wie ein Wein, der konstant bei nur 10 Grad reift. Deshalb ist die Temperatur bei der Lagerung so wichtig.
Die Zeit sorgt somit dafür, dass ein Wein seine volle Komplexität mit all seinen vielfältigen Reifearomen entwickelt. Weinliebhaber mit Erfahrung wissen diese Erlebnisse immer wieder zu schätzen und er weiß, was es bedeutet, dem Wein die nötige Zeit zu geben.
Weisswein - Die Basics
Was Du über Weisswein wissen solltest.
Bei der Gärung von Weisswein muss besonders stark auf die richtige Temperatur geachtet werden, denn wenn die Temperatur über 18 oder 20 Grad kommt, verlieren die Weine zu viel Kohlendioxid und somit einen großen Anteil ihrer Aromastoffe. Die Gärtemperatur von Weißwein wird wegen der geringen Temperatur von ca. 10 bis 15 Grad auch als „Kältegärung“ bezeichnet. Man kann sagen, dass die meisten Weissweine aufgrund ihrer kalten Vergärung frisch und fruchtig, aber auch sehr aromatisch sind.
Weissweine die eine bestimmte Säure benötigen oder noch sehr jung getrunken werden sollen werden sofort abgefüllt und brauchen nicht die zweite, sogenannte malokatische Gärung, die zweite Phase der Weinherstellung. Diese werden gleich abgefüllt und möglichst schnell getrunken. Da beim zweiten Schritt der Weißweinherstellung viele der Aromastoffe wieder verloren gehen, wird dieser schritt nur bei Weinen durchgeführt, die noch länger gelagert werden, da die Weine so sich dann noch weiter entwickeln können. Bei der Lagerung im Fass oder in der Flasche erhalten sie dann ihr ganz individuelles „Bukett“.
Die lieblichen Weissweine enthalten noch unvergorenen Zucker welcher von ein paar Gramm bei eher halbtrockenen Weinen bis zu einem sehr hohen Anteil bei süßen Wein reichen kann. Man kann verschiedene Möglichkeiten verwenden um den Zuckergehalt in einem Weißwein zu erhöhen. Zum einen kann man dem trockenen Wein vor der Abfüllung in die Flasche noch unvergoren Traubenmost hinzufügen oder man stoppt den Gärungsprozess bevor der Zucker komplett in Alkohol umgewandelt ist. Eine weitere, eher unelegante Methode besteht darin, die Hefe lahm zu legen, indem man Schwefeldioxid zu dem Wein hinzu gibt.
Man kann aber auch einfach die Kühlung auf um die 15 Grad herabsenken, da die Hefe bei so geringen Temperaturen nicht weiter arbeiten kann und die weitere Gärung zum erliegen kommt. Eine weitere Möglichkeit um den Zuckergehalt zu erhöhen besteht darin, den Wein zu spriten, d.h. dem Wein wird Alkohol in Form von Branntwein hinzugefügt, was ebenfalls zur Folge hat, dass die Hefe ihre Arbeit einstellt. Egal welche Arbeitsweise gewählt wird um den Zuckergehalt zu erhöhen, nach dem Vorgang muss die Hefe noch durch Zentrifugen oder bestimmte Filterungen entfernt werden.
Die schönste und beste Methode um den Zuckergehalt eines Weissweins zu erhöhen ist jedoch die sogenannte Edelfäule. Dies ist ein spezieller Schimmel der vor allem bei sehr ausgereiften Beeren entsteht. Er sorgt dafür, dass der Geschmack der Traube intensiviert und der Säuregehalt der Traube herabgesetzt wird.
Top Weine aus Südafrika
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Die besten Weine aus Südafrika bei lieblings-weine.de.
Der Weinbau Südafrikas ist im Vergleich zu anderen Ländern der Neuen Welt rückständig. Erst seit Mitte der 1980er Jahre hat sich das Land am Kap geöffnet. Seitdem sprießen neue Weingüter wie Pilze aus dem Boden. Die Zukunft hat gerade erst begonnen. Südafrika ist noch immer ein Genossenschaftsland. 85 Prozent der Trauben werden von einer der 69 Kooperativen des Landes verarbeitet. Beinahe alle sind der großen KWV angeschlossen, der Zentralgenossenschaft des Landes (Kooperatiewe Wijnbouwers Vereeniging). Knapp 40 Prozent des von der KWV erzeugten Weins wird destilliert oder die Trauben werden zu Mostkonzentrat verarbeitet. Der einfache südafrikanische Wein kommt aus den heißen Massenanbaugebieten des Landes wie Oranje River, Olifants River, Klein-Karoo oder Malmesbury. Dank Bewässerung werden dort über 300 Hektoliter pro Hektar produziert. Ein großer Teil des Weins wird in Fünf-Liter-Kartons abgefüllt und geht – meist in lieblicher Version – in die Landesteile, die hauptsächlich von der weißen Bevölkerung Südafrikas bewohnt werden.
Rotwein statt Weißwein
Allerdings vollzieht sich in Südafrika seit dem Ende der Apartheid ein bedeutender Wandel. Seit Mitte der 1980er Jahre dürfen europäische Qualitätsreben eingeführt werden, die die heimischen Massenträger nach und nach ersetzen. Das bedeutet: Die neuen Sauvignon, Chardonnay oder Cabernet Sauvignon sind unvergleichlich besser als ihre alten Pendants. Die Zahl der privaten Winzer und Weinunternehmer steigt sprunghaft, mit ihnen die Rotweinquote und der Wunsch, qualitativ hochwertige Weine zu erzeugen. Als Folge davon wandert der Weinbau zunehmend in kühlere Regionen ab. Dadurch kommt es zu einer völligen Neubewertung der Lagen und Anbaugebiete.
Constantia
1652 pflanzte der holländische Arzt Jan van Riewbeeck die ersten Reben in der Tafelbucht bei Kapstadt. Dort befindet sich heute das älteste und berühmteste Anbaugebiet Südafrikas. Im 18. Jahrhundert war es für seinen Süßwein weltberühmt. Heute werden in dem kühl-feuchten Klima saftige Sauvignons und Chardonnays erzeugt, die zu den besten des Landes gehören. Auch einige sehr gute Cabernet-Merlot-Cuvées kommen von dort. Drei Güter beherrschen die Szene: das staatseigene Gut Groot Constantia, das aufstrebende Familienweingut Klein Constantia und das hochambitionierte, in deutscher Hand befindliche Gut Buitenverwachting.
Stellenbosch
Die größte Dichte an Spitzenweingütern findet sich in Stellenbosch, knapp 50 Kilometer vor Kapstadt. In dem malerischen, von holländischen und englischen Traditionen geprägten Anbaugebiet entstehen kräftige, tanninreiche Rotweine aus Cabernet Sauvignon, Merlot und Pinotage. Auf den hochgelegenen Hängen des Simonsbergs und des Helderbergs wachsen kräftige, fruchtbetonte Weißweine, vor allem Sauvignons, aber zunehmend auch gute Chardonnays. Die Spitzenweine kommen von Mulderbosch, Boschendalund Kanonkop.
Franschhoek
Nördlich von Stellenbosch gelegen, gehört dieses relativ warme, langgestreckte Tal zu den touristisch am stärksten frequentierten, angesehensten Anbaugebieten Südafrikas. Besiedelt wurde es im 17. Jahrhundert von französischen Hugenotten. Sie haben den Weinbau eingeführt. Kultiviert wird heute nahezu die gesamte Palette der südafrikanischen Rebsorten. Spezialität ist der Sémillon. Die Spitzenweine kommen von Boekenhoutskloof.
Paarl
Nördlich von Kapstadt gelegenes, warmes Anbaugebiet, das von den Giganten KWV und Nederburg dominiert wird. Sie produzieren unzählige Weine meist einfacher Qualität, dazu Liköre, Brandys und Port-ähnliche Weine. Die privaten Weingüter stehen im Schatten der Genossenschaft. Einige von ihnen, deren Weinberge in kühleren Winkeln angelegt sind, produzieren jedoch auch exzellente Rotweine.
Walker Bay
Eines der kühlsten Anbaugebiete Südafrikas, bei Hermanus direkt am Scheitelpunkt von Atlantischem und Indischem Ozean gelegen. In den 1970er Jahren wurden hier erstmals Chardonnay, Sauvignon Blanc und Pinot Noir gepflanzt.
Durbanville
Das aufstrebende Anbaugebiet nördlich von Kapstadt bietet beste Voraussetzungen für moderne Cool-Climate-Weine.
Robertson
In diesem Anbaugebiet werden vor allem einfache Tafelweine produziert. Allerdings haben in den letzten Jahren mehrere Weingüter gezeigt, daß in dem warm-heißen, trockenen Klima durchaus auch feine Weine erzeugt werden können.
Die 10 häufigsten Rebsorten
Chenin Blanc weiß 23,8 %
Colombard weiß 11,2 %
Cab. Sauvignon rot 6,7 %
Chardonnay weiß 5,7 %
Pinotage rot 5,5 %
Sauvignon weiß 5,1 %
Muscat d’Alexandrie weiß 4,3 %
Merlot rot 3,6 %
Cinsault rot 3,6 %
Shiraz rot 3,3 %
Weingesetze in Südafrika
Das südafrikanische Weinrecht ist nicht sonderlich streng. Die Ursprungsgebiete (Wine of Origin) sind zwar seit 1973 genau definiert, doch braucht ein Gut, das Weinbergbesitz in mehreren Gebieten hat, nur eines auf dem Etikett anzugeben, auch wenn die Trauben aus zwei oder mehreren Gebieten kommen. Ein Rebsortenwein muß nur zu 75% aus der angegebenen Sorte bestehen. Eine Höchstmengen-Verordnung für die Traubenproduktion existiert nicht. Südafrikas Weine dürfen zwar nicht angereichert, wohl aber künstlich gesäuert werden.
Cantina Terlan – Die besten Weissweine Südtirols
Das perfekte Preis – Genussverhältnis
Im Jahr 1893 gründeten in Terlan 24 Winzer einen Produktions-, Vertriebs- und Vermarktungsbund. Das war die Geburtsstunde einer der ersten Kellereigenossenschaften Südtirols. Heute gehört die Kellerei Terlan mit ca. 120 Mitgliedern, die durchschnittlich 160 ha Rebfläche bewirtschaften, zu den kleineren Betrieben des Landes. Die überschaubare Größe trägt wesentlich zur Qualitätssicherung bei.
“Was mich an den Weinen der Kellerei Terlan immer wieder auf´s Neue begeistert ist der Charakter dieser Weine. Insbesondere die Weissweine der Genossenschaft sind durch die Bank und über alle Jahrgänge hinweg sauber, vielschichtig und ausdrucksstark. Das zeigen auch die unzähligen internationalen Auszeichnungen die der Kellermeister Rudi Kofler auch in nicht ganz einfachen Jahren abräumt.” berichtet Hardy Conzelmann, Inhaber von lieblings-weine.de. “Erstaunlich bei den Weissweinen der Cantina Terlan ist auch die enorme Langlebigkeit der Weine. Der Genuss eines gereiften Quarz, also dem Sauvignon Blanc Flaggschiff der Cantina ist immer wieder ein Erlebnis und überzeugt mich mit jedem Schluck.”
Einzigartig in Italien ist das Weinarchiv der Kellerei Terlan mit mehr als 20.000 Flaschen aller Jahrgänge von 1955 bis dato, einzelne auch von noch früher. Die älteste Flasche stammt aus dem Gründungsjahr! In der Gemeinde Terlan vereinen sich die Vorzüge des alpinen und des mediterranen Klimas. Während der Reifzeit garantieren warme Tage und kühle Nächte einen ausgewogenes Verhältnis von Zucker, Säure und Aromastoffen. Terlans Rebanlagen erstrecken sich von den sanften Hügellagen in der Talsohle (250 m) bis hin zu den steilen Gebirgshängen mit extremen Vegetationsbedingungen (900m). Ihre Ausrichtung nach Süd bis Südwest gewährleistet eine glückliche Sonneneinstrahlung. Das Zusammenspiel von Bodeneigenschaften und mikroklimatischen Bedingungen fördert Weine mit ausgeprägtem gebietstypischem Charakter, der in der Kellerei Terlan bewusst erhalten und in die Flasche gebracht wird.
“Neben den beiden weissen Flaggschiffen Nova Domus und Quarz, die preislich deutlich über der 30 Euro Grenze liegen, zeigen die Lagenweine Winkl, Vorberg und Kreuth mit Ihrer wunderbaren Machart und Ihrer einzigartigen Stilistik dass Qualität nicht teuer sein muss. Diese Weine sind preislich zwischen 10 und 20 Euro angesiedelt und gehören mit zu den besten Weissweinen, die Südtirol zu bieten hat. Aber auch die Basisweine der Genossenschaft zeigen, dass sich der Qualitätsgedanke wie ein roter Faden durch sämtliche Linien des Weinguts zieht.” weiß Hardy Conzelmann. “Um hier keinen falschen Eindruck zu erwecken sei noch erwähnt, dass die Kellerei Terlan selbstverständlich auch hervorragende Rotweine produziert. Gerade der reinsortige Lagrein Porphyr ist ein Ausnahmelagrein wie er im Buche steht. Dennoch… die weißen Weine der Kellerei lege ich jedem unserer Kunden ans Herz und empfehle diese immer wieder gerne unseren Kunden.”
Die besten italienischen Weine
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Beste Weine – Berühmte Rebsorten und Weingüter.
Italien gehört ohne Frage zu den bedeutendsten Weinbaunationen der Welt und bringt beste Weine hervor. Allein durch die verschiedensten klimatischen und territorialen Bedingungen hat Italien die Voraussetzung für Das vielfältigste Weinland weltweit überhaupt. Man stelle sich einfach einmal die klimatischen Bedingungen von Südtirol gegenüber deren von Sizilien vor. Dazu kommt die Bodenbeschaffenheit die in den verschiedenen Anbaugebieten unterschiedlicher nicht sein kann. Italien hat daher auch die Voraussetzungen wirklich große Weine hervorzubringen, was durch die Vielzahl an Spitzenweinen auch eindrucksvoll demonstriert wird.
Wer kennt sie nicht die berühmten Weine aus Italien wie Amarone, Lugana, Chianti Classico, Brunello di Montalcino, Barolo oder Prosecco? Allerdings hat der italienische Wein eine Vielzahl von Gesichtern. Denn Wein aus Italien strotzt nur so vor Regional-Charakter und die italienischen Winzer sind nicht der Verführung erlegen, sich zu stark den internationalen Rebsorten wie Cabernet Sauvignon, Merlot, Chardonnay und Co. zu widmen. Selbst in den wichtigsten Anbaugebieten des italienischen Weins wie Toskana, Piemont, Venetien, Sizilien oder Friaul haben sich autochthone Rebsorten nicht nur behauptet, sondern bilden das Fundament. Aber auch in der Lombardei, Apulien, Kampanien und Kalabrien entstehen italienische Weine aus heimischen Rebsorten. Die wichtigsten sind Sangiovese, Montepulciano, Barbera, Negroamaro, Nero d’Avola, Aglianico, Primitivo, Cannonau, Dolcetto, Nebbiolo, und Corvina. Doch das ist nur eine kleine Auswahl, denn rund 1000 verschiedenste Rebsorten sorgen dafür, dass der italienische Wein seine Eigenart behält.
Die Rebsorten Italiens
Italienischer Wein wird aus einer faszinierend vielfältigen Anzahl aus heimischen Rebsorten vinifiziert. Die bereits erwähnten Sangiovese, Montepulciano, Barbera, Negroamaro, Nero d’Avola, Aglianico, Primitivo, Cannonau, Dolcetto, Nebbiolo und Corvina sind dabei die bekanntesten. Aber es gibt noch eine große Anzahl weiterer Rebsorten die den Weinen aus Italien ihren unverwechselbaren Charakter geben. Sicherlich noch bei vielen Liebhabern italienischer Weine bekannt sind: Bombino Nero, Bonarda, Cesanese Comune, Canaiolo nero, Colorino, Frappato, Freisa, Gaglioppo, Grechetto nero, Grignolino, Lambrusco di Sorbara, Malvasia di Casorzo, Monica, Moscato Rosa, Nerello Mascalese, Rondinella, Schioppettino, Teroldego, Uva di Troia, Vermentino nero und Vernatsch bei den roten Rebsorten für Weine aus Italien und Ansonica, Arneis, Catarratto, Coda di Volpe, Cortese, Erbaluce, Falanghina, Fiano, Garganega, Glera, Grechetto, Greco Bianco, Grillo, Malvasia, Moscato Giallo, Nosiola, Nuragus, Pecorino, Picolit Bianco, Ribolla Gialla, Tocai Friulano, Trebbiano d’Abruzzo, Verdicchio, Verduzzo, Vermentino und Zibibbo bei den weißen Rebsorten. Selbstverständlich gibt es auch eine große Anzahl italienischer Weine die aus internationalen Rebsorten vinifiziert werden, allen voran der Pinot Grigio (Grauburgunder). Südtirol hat sowohl französischer Rebsorten wie Chardonnay, Sauvignon Blanc, Merlot und Cabernet Sauvignon, als auch deutsche wie Riesling, Weißburgunder, Gewürztraminer, Sylvaner, Kerner, Blauburgunder(Spätburgunder) und sogar Müller – Thurgau, als auch eigene wie Vernatsch, Lagrein und Rosenmuskateller. Auch Syrahist vertreten, Viognier wird oft zur Abrundung besonderer Cuvées verwendet.
Die berühmten Weingüter Italiens
Wer die Weingüter Italiens kennenlernen will, begibt sich auf eine aufregende, regionale Entdeckungstour. Im nördlichen Piemont sind natürlich vor allem Winzer aus Barolo und Barbaresco die großen Stars: Angelo Gaja, La Spinetta, Parusso, Prunotto, La Scolca, Borgogno, San Bartolomeo, Giovanni Almondo und Paolo Conterno. Aber auch Persona, Bocchino, Ottosoldi oder Acconero gehören zu den besten Erzeugnern der Region. Die deutschsprachig geprägte Weinregion Südtirol findet man in Italien unter dem Namen DOC Alto Adige wieder, deren beste Weinerzeuger Cantina Terlan, Alois Lageder, Kellerei Tramin, Elena Walch und Tiefenbrunner sind – um nur eine Handvoll zu erwähnen. Etwas weiter südlich in Venetien ist die Auswahl an hervorragenden Weingütern ebenso groß: Anselmi, Ca dei Frati, Cantine Colli Euganei und Gini stehen für exzellenten Soave und Weisswein, während Allgerini, Masi und Bennati sehr guten Valpolicella erzeugen. In der Toskana geht jedem Fan der berühmten Supertoskaner das Herz bei Namen wie Poggio al Tesoro, La Braccesca, La Cura, Argiano, Grillesino, Biserno und Strozzi auf. Andere Hersteller müssen sich aber keineswegs verstecken und spezialisieren sich in der Toskana meist auf bestimmte Rebsorten: Antinori, Le Filigare, Cantina Dei, Le Pupille, Casanova di Neri, San Guido, Castello di Brolo, Tua Rita , um nur eine kleine Auswahl zu nennen. Sizilien bekam durch das Weingut Planeta frischen Wind und sehr hohe Qualität beweisen auch so unterschiedlich ausgerichtete Weingüter wie sowie Cusumano, Tasca d’Almerita, Cottanera, Firriato und Donnafugata.
Das Weinland Neuseeland
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Neuseeland hat mit seinen würzigen Sauvignons und Chardonnays in der ganzen Welt Bewunderung hervorgerufen. Im eigenen Lande wird und wurde Wein freilich immer noch mit Vorsicht genossen, obwohl die Weinproduktion sich seit 1960 mehr als verzwanzigfacht hat. Jahrelang durften z.B. nur Hotels Wein verkaufen. Der einzelne war nicht befugt, mehr als zwölf Flaschen zu erwerben. Erst seit 1960 dürfen Restaurants Wein anbieten, seit 1990 auch Supermärkte. Ein gesetzliches Verbot, Wein mit Wasser zu verdünnen, wurde noch 1980 für nötig befunden. Die Ursache für dererlei Absonderlichkeiten liegt in der skurrilen Weinbaugeschichte des Landes. Die ersten Reben wurden bereits 1819 in Neuseeland gepflanzt. Doch richtig in Schwung kam der Weinbau erst 1970. Dazwischen lagen Reblausbefall, Prohibition und Depression.
Kühl ist das Klima Neuseelands vor allem auf der Südinsel. Die ersten Reben wurden jedoch auf der warmen Nordinsel gepflanzt. Jahrzehntelang war Auckland das Zentrum des neuseeländischen Weinbaus. Mit der Ausbreitung der Müller-Thurgau wurde das flache, fruchtbare Gisborne Valley zur größten Weinbauzone des Landes. Als anspruchsvolle Chardonnays und vor allem Sauvignons Erfolge feierten, verlagerte sich der Weinbau in die benachbarte Hawke’s Bay und in den 1990er Jahren dann zunehmend auf die Südinsel. Heute ist Marlborough mit seinen kargen, steinigen Böden und den großen Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nacht das größte und wichtigste Weinanbaugebiet Neuseelands. Allerdings wachsen die besten roten Cabernet Sauvignons nach wie vor auf der Nordinsel, speziell im Gebiet der Hawke’s Bay, aber auch um Auckland.
Die 10 häufigsten Rebsorten Neuseelands:
Sauvignon Blanc weiß 27,1 %
Sauvignon weiß 23,0 %
Pinot Noir rot 12,8 %
Merlot rot 7,0 %
Cab. Sauvignon rot 5,8 %
Riesling weiß 4,8 %
Müller-Thurgau weiß 3,4 %
Sémillon weiß 2,0 %
Pinot Gris weiß 1,5 %
Muscat weiß 1,3 %
Die Weinbauregionen Neuseelands:
Auckland
In dem gemäßigten, feuchtwarmen Klima um die Hauptstadt Neuseelands werden traditionell Rotweine angebaut. Die besten stammen von der Cabernet Sauvignon, die besonders in Matacma und auf der Insel Waiheke gute Qualitäten bringt. Neben Montana, dem größten Kellereibetrieb der Insel, haben sich dort viele wohlhabende Städter niedergelassen, um Wein anzubauen.
Gisborne
Das drittgrößte neuseeländische Weinanbaugebiet ist die wichtigste Chardonnay-Zone des Landes: Etwa ein Drittel aller Chardonnay-Rebstöcke stehen hier. Zwar gibt es auch einige sehr gute Produzenten, doch immer noch ist das Gisborne Valley ein Massenanbaugebiet, aus dem viele Großabfüller in anderen Landesteilen ihre Trauben beziehen. Gute Chardonnay-Weine aus Gisborne sind körperreiche Weine mit milder Säure und den typischen Aromen tropischer Früchte.
Hawke’s Bay
Wegen des drastischen Rückgangs der Müller-Thurgau ist der Weinbaubereich um die Stadt Napier heute nicht mehr das größte Anbaugebiet Neuseelands – wohl aber eines der besten. Viel Chardonnay wächst dort, besonders gut aber gedeihen Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc und Merlot, aus denen konzentrierte, vom Eichenholz kräftig gewürzte Rotweine entstehen.
Wairarapa-Martinsborough
Kleine, schicke Anbauzone im Hinterland von Wellington mit exzellenten Cabernet Sauvignons und einigen vorzüglichen Pinots Noirs.
Marlborough
Größtes und bedeutendstes Anbaugebiet Neuseelands mit pazifisch-kühlem Klima und steinigen Böden, auf der Südinsel um den Ort Blenheim gelegen. Weltruhm genießen vor allem die pikanten Sauvignons, die sich durch Fülle und außerordentlich kräftige Aromen auszeichnen. Viele Großkellereien beziehen Trauben aus Marlborough.
Nelson, Canterbury
Kleine, noch junge Anbaugebiete auf der Südinsel, wobei Nelson in den letzten zehn Jahren seine Rebfläche auf gut 400 Hektar verdoppelt hat. Hier werden vor allem stahlige Chardonnays (Nelson) und interessante Pinots Noirs (Canterbury) erzeugt.
Die Klassifizierung italienischer Weine
Beste italienische Weine.
Wie auch in den anderen europäischen Weinbauländern gibt es auch in Italien strenge Vorschriften zur Klassifizierung der italienischen Weine. Neben den einfachen Qualitätsstufen Vino da Tavola und IGT gibt es die höherwertigen Klassifizierungen DOC und DOCG. Wobei es in Italien die große Besonderheit gibt, dass es vor allem in der Klasse der IGT-Weine hervorragende Tropfen gibt, die eigentlich höher einzustufen wären. Hier haben einige Winzer ganz bewusst auf die Einstufung als DOC oder DOCG-Wein verzichtet, weil ihnen die Vorschriften und Einschränkungen in diesen Kategorien zu streng erschienen.
Eine weitere Besonderheit bei der Klassifizierung italienischer Weine ähnelt dem System in Spanien, wo es auch Prädikate gibt, die auf die Lagerung des Weins hinweisen. In Italien gibt es dafür die Prädikate Riserva und Vecchio. Dazu gibt es noch die Bezeichnung Superiore und Classico. Der Zusatz Superiore bedeutet, dass eine Mindestlagerzeit und / oder ein höherer Alkoholgehalt vorgeschrieben ist. Der Zusatz Classico ist bestimmten Gemeinden im jeweiligen Anbaubereich vorbehalten.
Vino da Tavola
Weine der Klassifizierung Vino da Tavola sind mit den deutschen Tafelweinen zu vergleichen. In der Regel handelt es sich um einfache, schlichte Weine. Auf dem Etikett ist lediglich die Angabe Vino da Tavola mit dem Zusatz „Bianco“ oder „Rosso“. Weitere Angaben wie zum Beispiel der Jahrgang, die Rebsorte oder die Herkunftsregion des Weins fehlen.
IGT – Indicazione Geografica Tipica
Die Klassifizierung IGT bildet in Italien die zweite Qualitätsstufe direkt über dem Vino da Tavola und ist vergleichbar mit dem Landwein in Deutschland und dem Vin de France in Frankreich. Auf dem Etikett dieser Weine können sich Angaben zur geografischen Herkunft und zu den verwendeten Rebsorten finden.
Einige Winzer, die für ihre Weine Rebsorten verwenden, die laut DOC-Richtlinien nicht zugelassen sind, vermarkten ihre eigentlich höherwertigen Weine in der Qualitätsstufe IGT.
DOC – Denominazione di Origine Controllata
Die Bezeichnung DOC ist vergleichbar mit der in Deutschland gebräuchlichen Klassifizierung Qualitätswein bestimmter Anbaugebiete (QbA). Weine dieser Qualitätsstufe stammen aus einem bestimmten Anbaugebiet, das als DOC klassifiziert worden ist. Innerhalb dieses Bereiches gibt es strenge Vorschriften, die unter anderem die zugelassenen Rebsorten bestimmen, aber auch die Ertragsmengen und andere Schritte der Weinbereitung betreffen.
Die Ursprungsbezeichnung DOC gilt ähnlich wie die AOC in Frankreich nicht nur für Wein, sondern für Lebensmittel generell, so zum Beispiel für Parmesan.
DOCG – Denominazione di Origine Controllata e Garantita
Rund 5% aller italienischen Weine entfallen auf die höchste Qualitätsstufe des italienischen Weinbaus: die DOCG. Der Anteil dieser Weine an der Gesamtmenge aller italienischen Weine steigt allerdings sukzessive an. Aktuell gibt es in Italien 48 DOCG-Gebiete, von denen sich der überwiegende Teil im Piemont, in der Toskana und in Venetien befindet. Weine dieser höchsten Qualitätsstufe erhalten ein staatliches Garantiesiegel und unterliegen strengen Auflagen in Bezug auf die Weinbereitung.