© robertparker.com

Ein Überblick über die wichtigsten internationalen Weinkritiker.

 

Die Welt der Weine ist ein schier unüberschaubarer Kosmos. Schon sich in einem Land zu Recht zu finden, ist nicht einfach. Manchmal scheint selbst ein Anbaugebiet schon Lernstoff für ein ganzes Weinleben herzugeben. Es ist deshalb absolut legitim, sich Hilfe bei Weinprofis zu holen, denn diese Spezialisten mit ihren Publikationen helfen bei der Weinauswahl. Nachfolgend eine Auswahl der wichtigsten Weinkritiker, Wein-Guides, Wein-Magazine und Wein-Führer mit einer Kurzbeschreibung und dem Bewertungssystem:

DEUTSCHLAND
Eichelmann Deutschlands Weine
Bewertungssystem: 50 – 100 Punkte / 1 – 5 Sterne
Jedes Jahr erscheint das Standardwerk “Eichelmann Deutschlands Weine” neu. Es bietet eine Einführung in die deutschen Weinanbaugebiete, alphabetisch geordnete Porträts zu den besten Erzeugern und die Bewertung und Beschreibung ihrer Weine. Gerhard Eichelmann benutzt für die Weinbewertungen die internationale 100-Punkte-Skala. Zusätzlich beurteilt er die Gesamtleistung eines Weingutes mit 1- 5 Sternen.

Gault & Millau Wein-Guide Deutschland
Bewertungssystem: 50 – 100 Punkte / 1 – 5 Trauben
Der Gault & Millau Wein Guide Deutschland ist der einflussreichste deutsche Weinführer und erscheint jährlich. Neben den Bewertungen der Weine, gibt es für jedes Weingut eine kurze Beschreibung und eine Auflistung der wichtigsten Fakten. Vertreten sind Weingüter aus allen 13 deutschen Anbaugebieten. Bewertet wird mit der internationalen 100-Punkte-Skala. Zusätzlich vergibt der Gault & Millau 1-5 Trauben für die Gesamtleistung eines Weingutes und kürt in verschiedenen Kategorien herausragende Persönlichkeiten des deutschen Weinbaus.

ÖSTERREICH
Falstaff
Bewertungssystem: 50 – 100 Punkte / 1 – 5 Sterne
Falstaff ist ein österreichisches Wein- und Gourmet-Magazin, das sich als Quelle für seriöse Weinbewertungen aus der Alpenrepublik etabliert hat. Der Schwerpunkt liegt naturgemäß auf österreichischem Wein, es werden aber auch internationale Weine verkostet. Der jährlich erscheinende Falstaff Weinguide bietet umfassende Informationen über die Weingüter und Weine Österreichs, bewertet wird mit der internationalen 100-Punkte-Skala. Dazu gibt es noch eine allgemeine Bewertung für die Gesamtleistung eines Weingutes mit 1-5 Sternen.

ITALIEN
Gambero Rosso
Bewertungssystem: 1 – 3 Gläser / 1 Stern
Der wichtigste italienische Weinführer, der einmal jährlich erscheint und einen umfangreichen Einblick in die italienischer Weinszene gewährt. Das Bewertungs-System ist geradezu legendär. Es werden 1-3 Gläser verteilt, wobei die berühmten ’3 Gläser im Gambero Rosso’ den größten Adelsschlag bedeuten, den ein Wein in Italien bekommen kann. Bei den 2 Gläser-Weinen gibt es zudem zwei Kategorien. Neben den “normalen” schwarzen gibt es auch die roten 2 Gläser-Weine. Damit werden die “Finalisti” ausgezeichnet, die es bis in die letzte Runde geschafft haben, in der die begehrten 3 Gläser verteilt wurden. Es sind also “Fast-3-Gläser-Weine”. Auch die Weingüter selbst werden bewertet. Für jeweils zehn 3 Gläser-Weine gibt es einen Stern. Eine Klassifikation der Jahrgänge in den wichtigsten Anbaugebieten Italiens runden das Bewertungspanorama sinnvoll ab.

I Vini di Veronelli
Bewertungssystem: 1 – 3 Sterne / 50 – 100 Punkte / Sonne
Der ‘Veronelli’, wie er kurz genannt wird, ist neben dem Gambero Rosso, der wichtigste italienische Weinführer, dessen Bewertungen in Italien selbst, einen hohen Stellenwert haben, der in Deutschland aber oftmals nur Italien-Insidern bekannt ist. Analog zum Gambero Rosso vergibt man 1-3 Sterne (statt 1-3 Gläser), schreibt allerdings die Punktzahl (nach der 100-Punkte-Skala) zusätzlich dazu. Zudem vergibt man für besonders gelungene Weine, unabhängig vom ihrem Verkostungsergebnis, eine ‘Sonne’. Der Namensgeber Luigi Veronelli war einer der führenden Wein- und Restaurantkritiker Italiens, heute wird der ‘Veronelli’ von Gigi Brozzoni und dem in Florenz lebenden Amerikaner Daniel Thomases geschrieben.

I Vini d’Italia
Bewertungssystem: 1 – 5 Flaschen / 1 – 3 Sterne
Der Weinführer “I Vini d’Italia” wird alljährlich vom italienischen Medienunternehmen “Gruppo Editoriale L’Espresso” mit Sitz in Rom herausgegeben, zu dem die bedeutende Wochenzeitung “l’Espresso” und die renommierte Tageszeitung “La Repubblica” gehören. Der Weinführer aus diesem Haus hat sich seit der Erstausgabe 2002 ein hohes Renommee erworben. Er gilt als unabhängig und schwimmt mit seinen Bewertungen auch gerne einmal gegen den Strom. Jährlich verkostet das Team über 25.000 Weine blind und bewertet sie mit 1-5 Flaschen – die 5-Flaschen-Weine werden heute in einem Atemzug mit den 3-Gläser-Weinen des Konkurrenten Gambero Rosso genannt. Darüber hinaus erhalten Weingüter mit einem hohen Qualitätsniveau und einem ausgeprägten, beständigen Stil 1-3 Sterne.

Bibenda
Bewertungssystem: 1 – 5 Trauben / 50 – 100 Punkte
Der “Bibenda” ist neben Gambero Rosso, Veronelli und l’Espresso einer der maßgeblichen Weinführer Italiens. Er wird von der Vereinigung italienischer Sommeliers AIS herausgegeben und ging mit der Ausgabe 2009 an den Start. Bis Edition 2013 firmierte er unter dem Namen “Duemilavini”. Er vereint die Bewertungen der italienweit gut organisierten Sommeliers zu einem umfangreichen Standardwerk und gibt einen weit gefächerten Einblick in die enorme Bandbreite der italienischen Weinkultur. Bewertet werden die Weine im internationalen 100 Punkte-System, wobei ab einer bestimmten Punktzahl 1-5 Trauben (grappoli) vergeben werden. Die Top-Note 5 Trauben genießt inzwischen einen vergleichbaren Stellenwert wie die 3 Gläser des Gambero Rosso, und entsprechend gefragt sind die mit ihr ausgezeichneten Weine. Zusätzlich prämiert der “Bibenda” noch die besten Restaurants Italiens

SlowWine
Bewertungssystem: Schnecke / Flasche / Euromünze
Wohl kaum ein Weinführer hat in so kurzer Zeit eine solche Bedeutung erlangt wie derjenige der internationalen Slow Food-Bewegung. Seit der Erstausgabe 2011 ist der guida jedes Jahr beträchtlich angewachsen und hat mittlerweile den Umfang des Gambero Rosso erreicht. Und dabei verzichtet man hier auf die üblichen Punkte, Sterne, Gläser etc. und geht neue Bewertungswege. Die Schnecke, das Logo von Slow Food, erhält ein Erzeuger, wenn er die Prinzipien und Ideen von Slow Food lebt und umsetzt. Eine Flasche gibt’s für Weingüter, die zu den Spitzenbetrieben des Anbaugebietes zählen, und eine Euro-Münze winkt bei einem besonders guten Preis-Genuss-Verhältnis. Für die einzelnen Weine stehen ebenfalls drei Auszeichnungen bereit: “Vino Slow” für Weine mit ausgeprägtem Terroircharakter, großer Persönlichkeit und einer guten Preis-Leistungs-Relation, “Grande Vino” für Spitzenweine und “Vino Quotidiano” für Jeden-Tag-Tropfen mit optimalem Preis-Genuss-Verhältnis. Detailreiche und unterhaltsame Porträts der Weingüter runden diesen erfrischend anderen und erfreulich unabhängigen Weinführer ab.

SPANIEN
Guía Peñín
Bewertungssystem:  50 – 100 Punkte / 3 – 5 Sterne
Der Guía Peñín vom spanischen Wein-Kritiker José Peñín gilt als jährliches Standardwerk über spanischen Wein. José Peñín hat in seinem Heimatland ungefähr den Status, den Robert Parker in den USA besitzt. Berühmt sind seine umfangreichen Verkostungen, die wohl zu den aufwendigsten in der gesamten Weinwelt gehören. Bewertet wird mit der internationalen 100-Punkte-Skala, dazu gibt es eine allgemeine Beurteilung des Jahrgangs je nach Region.

Guía Proensa
Bewertungssystem: 50 – 100 Punkte
Andrés Proensa ist neben José Peñín einer der Veteranen der spanischen Weinkritik. Als langjähriger Chefredakteur des in Spanien sehr populären Guía de Vinos Gourmets hat es sich in seiner Heimat einen sehr guten Ruf erworben. Seinen eigenen Weinführer der Guía Proensa de los mejores vinos de España gibt es seit 2000. Er hat sich neben dem Guía Peñín als wichtigster Weinführer Spaniens etabliert. Bewertet wird nach der internationalen 100 Punkte-Skala, wobei Andrés Proensa einer der wenigen Weinkritiker ist, der diese auch nutzt, sowohl nach oben, als auch nach unten. Das wird oftmals kritisiert, weil auch ein €20-Wein hier 100 Punkte bekommen kann und ein €100-Wein nur 85 Punkte. Doch immerhin hat der Mann eine Meinung und versteckt sich nicht hinter den immer gleichen Punktzahlen irgendwo zwischen 88 und 93 Punkten, die andere Weinkritiker für 90% der bewerteten Weine bereit halten.

Guía de Vinos Gourmets
Bewertungssystem: 50 – 100 Punkte
Der Weinführer der traditionsreichen Zeitschrift “Club de Gourmets”, die auch Spaniens bedeutsamsten Restaurantführer publiziert, ist einer der ältesten des Landes. Er erschien erstmals 1983 und bewertet Weine aus praktisch allen spanischen Anbaugebieten. Die Verkostungen werden blind und nach überdurchschnittlich strengen Regeln abgehalten. So werden nicht mehr als 20 Weine pro Degustation probiert, und nur eine Auswahl an Weinen eines Weinguts wird benotet. Dafür sind die Weinbeschreibungen in der Regel länger und geben schnell zu erkennen, dass sich das Verkosterteam für jeden Wein ungewöhnlich viel Zeit genommen hat. Bis zur Ausgabe 2013 wurde im eigenwilligen 10er-System mit Viertel-Dezimalstellen benotet, seit der 2014er Edition gilt die international gängige 100-Punkte-Skala.

ENGLAND
Decanter
Bewertungssystem: 1 – 5 Sterne / 12 – 20 Punkte / 50 – 100 Punkte
Der Decanter ist das wichtigste britische Wein-Magazin, das monatlich in über 90 Ländern der Erde erhältlich ist. Für die umfangreichen Weinbewertungen verwenden die renommierten Kritiker – darunter einige mit dem renommierten Titel ‘Master of Wine’ – das Sterne-System 1 bis 5 Sterne und zusätzlich das 20- und 100-Punktesystem. Außerdem veranstaltet das Magazin jedes Jahr die Decanter World Wine Awards und kürt eine Person als ‘Decanter Man/Woman of the Year’, eine der höchsten Auszeichnungen in der Weinbranche.

Der kleine Johnson
Bewertungssystem: 1 – 4 Sterne 
Seit über 35 Jahren leistet der Engländer Hugh Johnson mit seinem Taschenbuch ‘Der kleine Johnson’ einen wertvollen Beitrag zum Weinwissen. Und nach wie vor ist dieses Buch ein unverzichtbarer Bestandteil einer jeden Wein-Bibliothek. Sein seit jeher gepflegter, sehr süffisanter Stil hebt sich immer noch wohltuend ab von vielen allzu akademischen Beiträgen zum Thema Wein. Bewertet wird mit einer 1-4 Sterne-Skala, dazu gibt es farbige Sterne für besonders gute Weine und einen Hinweis, welche Jahrgänge die Trinkreife erreicht haben. Auf Extraseiten findet man ein Rebsorten-Lexikon, Tipps zu Wein und Speisen und allgemeine Jahrgangsbewertungen.

Jancis Robinson
Bewertungssystem: 12 – 20 Punkte
Jancis Robinson ist die berühmteste Weinkritikerin der Welt und schafft es seit Jahrzehnten ihren tadellosen Ruf zu untermauern. Bereits 1984 holte sie sich den legendären ‘Master of Wine’ und mit ihrem ‘The Oxford Companion to Wine’ hat sie eine unübertroffene Wein-Enzyklopädie geschaffen, die einmalig ist und als das Wein-Lexikon schlechthin gilt. Die Anzahl ihrer Auszeichnungen ist telefonbuchlang, die gut gepflegte Homepage ist eine der besten Webseiten über Wein, die es gibt. Bewertet wird nach der 20 Punkte-Skala, wobei Jancis Robinson, britisch streng, nur sehr selten die Höchstzahl vergibt. Doch alles ab 16 Punkten kann man getrost probieren, generell gelten die Bewertungen, die Jancis Robinson und ihr Team abgeben, als unbestechlich und profund.

AUSTRALIEN
James Halliday Australian Wine Companion
Bewertungssystem: 50 – 100 Punkte / 3 – 5 Sterne
James Halliday ist der anerkannteste Weinkritiker Australiens mit mehr als 30 Jahren Erfahrung. Er hat über 50 Weinbücher geschrieben und ist daneben auch Verfasser des ‘James Halliday’s Wine Atlas of Australia’ und der ‘The Australian Wine Encyclopedia’. Er bewertet nach der internationalen 100-Punkte-Skala, dazu vergibt er 3-5 Sterne für die allgemeine Leistungsfähigkeit eines Weingutes. Dazu gib es eine jährliche Liste der 200 besten australischen Weine und eine allgemeine sehr detaillierte Jahrgangsbewertung der einzelnen australischen Weinbauzonen.

SÜDAFRIKA
Platter’s South African Wine Guide
Bewertungssystem: 0,5 – 5 Sterne
John Platter ist der Pionier des südafrikanischen Weinjounalismus. Sein 1980 erstmals veröffentlichter Weinführer ‘Platter’s South African Wines’, der seitdem jährlich erscheint, ist das Referenzwerk zum Thema südafrikanischer Wein. Bewertet werden die Weine nach einer 1-5 Sterne-Skala, wobei hier auch 1/2 Sterne vergeben werden, die Skala also einer 10er-Skala entspricht. Die Top-Bewertung 5 Sterne ist eine der höchsten Auszeichnungen die ein südafrikanischer Wein bekommen kann, der Stellenwert ist entsprechend hoch. Dazu gibt es noch die Kategorien ‘Good Value’, ‘Weingut des Jahres’ und die berühmten ‘Superquaffers’ (frei übersetzt ‘Super-Zechwein’), für Weine mit einer besonders hohen Fließgeschwindigkeit.

USA
Robert Parker (The Wine Advocate)
Bewertungssystem: 50 – 100 Parkerpunkte
Robert M. Parker, Jr. ist ohne Zweifel der bedeutendste Weinkritiker der Welt. Seit seinem ersten Auftritt 1975 hat er die Weinwelt so maßgeblich beeinflusst, wie kein zweiter Wein-Journalist. Die berühmten Parker-Punkte können über den Erfolg oder Misserfolg eines Weines entscheiden, manche sehen sogar einen Einfluss auf die Wein-Erzeugung (Parkerization of Wines). Doch ungeachtet aller Kritik an Robert Parker und dem Verkostungsteam des Wine Advocate gehören die Bewertungen zu den verlässlichsten Einschätzungen der Qualität eines Weines.

Bewertungsbereiche:
• 100-96P: Extraordinary
• 95-90P: Outstanding
• 89-80P: Above Average to Excellent
• 79-70P: Average
• 69-60P: Below Average
• < 59: Appalling

James Suckling
Bewertungssystem: 50 – 100 Punkte
Der aus Los Angeles stammende James Suckling ist einer der einflussreichsten Weinkritiker der Welt. 29 Jahre war er einer der wichtigsten Verkoster und Autoren des Wine Spectator mit Schwerpunkt Bordeaux, Italien und Portwein. Er leitete das Europa-Büro des renommierten amerikanischen Weinmagazins und lebt seit langem in der Toskana. Außerdem gilt er als einer der größten Zigarren-Experten der Welt, der lange für die führende Zeitschrift “Cigar Aficionado” arbeitete. Seit 2010 geht er mit seinem eigenen Internet-Verkostungsportal jamessuckling.com neue Wege, auf dem er neben klassischen Weinbewertungen in der 100-Punkte-Skala auch mit ergänzenden Videos und Blogs arbeitet. Die Bedeutung seiner Punkte reicht an die von Robert Parker heran. Punktet er hoch, sind die Weine – vor allem Bordeaux, Piemont und Toskana – gerne einmal sehr rasch ausverkauft.

Antonio Galloni
Bewertungssystem: 75 – 100 Punkte
Er galt als einer der besten und fleißigsten Männer von Robert Parkers Wine Advocate: der in Venezuela geborene Antonio Galloni. Sein Vater ist Italiener und Robert Parker holte ihn 2006 ins Team, um die Italien-Abteilung des Wine Advocate zu übernehmen. Später kamen Kalifornien, die Champagne, das Chablis und die Côte d’Or hinzu. Bis sich Antonio Galloni mit seinem eigenen Weinkritik-Portal vinousmedia.com 2013 selbständig machte, wurde er sogar als Parkers Kronprinz gehandelt. Mit “Vinous” gelang es dem smarten Galloni in Rekordzeit, sich in der Riege der führenden internationalen Weinkritiker zu etablieren. Er verkostet viele Weine direkt vor Ort und macht auch die Verkostungsbedingungen in seinen Notizen transparent. Er bewertet im 100-Punkte-System und konzentriert sich auf die Spezialgebiete, die er schon beim Wine Advocate betreute, erweitert um Bordeaux.

Stephen Tanzer’s International Wine Cellar
Bewertungssystem: 50 – 100 Punkte
Stephen Tanzer ist Redakteur und Herausgeber des ‘International Wine Cellar’ und hat sich in den USA als großer Gegenspieler des allgegenwärtigen Robert Parker etabliert. Es gibt nicht wenige Weinliebhaber, die ihn und seine Crew mittlerweile für kompetenter halten als den Wine Advocate, insbesondere diejenigen, die Parker kritisch gegenüber stehen. Auf jeden Fall ist dies eine bemerkenswert gute Quelle für zuverlässige Bewertungen, denen es selten bis nie an Nachvollziehbarkeit fehlt. Zudem sind die Texte oft besser geschrieben als bei vielen anderen amerikanischen Publikationen. Da man sich hier mit den Noten eher zurück hält, sind gute Bewertungen fast eine Bank.

Wine Enthusiast Magazine
Bewertungssystem: 50 – 100 Punkte
Das amerikanische Weinmagazin ‘Wine Enthusiast Magazine’ wurde 1988 gegründet und ist eines der meistgelesenen Wein-Publikationen der USA. Bewertet wird in der internationalen 100 Punkte-Skala, dazu vergibt das Verkostungsteam die Kategorien ‘Editor’s Choice’, ‘Best Buy’ und ‘Cellar Selection’, die in den USA wichtige Auszeichnungen für Weine sind. Neben Wein werden auch Bier und Spirituosen verkostet.

Wine Spectator
Bewertungssystem: 50 – 100 Punkte
Der Wine Spectator ist eines der größten und wichtigsten Wein-Publikationen Nordamerikas. 1976 in San Diego gegründet, hat es heute seinen Sitz in New York, publiziert zwischen 15-18 Ausgaben pro Jahr und eine sehr gut gepflegte Homepage. In den USA ist der Wine Spectator in der Relevanz sicher auf Augenhöhe mit dem Wine Advocate und dem International Wine Cellar, in Deutschland spielt das Magazin vor allem im Fachhandel eine größere Rolle. Bewertet wird nach der 100 Punkte-Skala, das Verkostungsteam besteht aus international renommierten Weinkritikern, auch wenn mit James Suckling der Prominenteste das Magazin verließ und eine eigene Homepage unterhält. Alle Weine werden blind verkostet, die Bewertungen sind zuverlässig, die Verkostungs-Texte allerdings eher dürftig. Große Bedeutung hat die jährlich veröffentlichte Top-100 Liste, deren Weine in der Regel schnell ausverkauft sind.