© Clelie Mascaret

Die Geschichte der Louise Pommery.

Das französische Weingut Pommery liegt in Reims in der Region Champagne. Es wurde im Jahre 1836 von Louise Pommery, der Witwe von Louis-Alexandre Pommery, gegründet und ging 1976 in die Vranken-Pommery Monopole Winery über. Das Weingut Pommery war und ist weltweit einer der renommiertesten Champagner-Hersteller.

Die Voraussetzungen für den Rebanbau im Weingut Pommery entsprechen denen des gesamten Weinanbaugebiets der Champagne. Das Klima ist kontinental und eher kühl, die Böden bestehen aus einer blendend weißen Kalkschicht, die mehrere Handbreit unter dem Mutterboden liegt. Beide Bedingungen eignen sich sehr gut zur Erzeugung von Champagner mit einem milden Säureanteil.

Das Weingut Pommery ist mit 300 Hektar Rebfläche nicht allzu groß, produziert aber dennoch gut 2 Millionen Liter Wein jährlich. Die Kellerei befindet sich unter der Erde in alten Kreidestollen. Zur Herstellung wird in aller Regel die klassische Flaschengärung eingesetzt, der eine Reifezeit von 6 bis 8 Jahren folgt. Der spritzige Champagner erreicht dabei seinen vollen Charakter.

Im Weingut Pommery werden entsprechend gesetzlicher Vorschriften ausschließlich die Rebsorten Chardonnay (über 45 %), Pinot Noir und Pinot Meunier verwendet. Der Geschmack ist durchweg voll und kräftig, das Bukett hat verschiedene Fruchtaromen, u.a. nach Zitrusfrüchten, Grapefruit, oder Beeren.

Die Geschichte der Louise Pommery

Monsieur Pommery hatte ein Vermögen im Wollhandel gemacht. 1856 beschloss er aufgrund seines fragilen Gesundheitszustandes, sich aus der Geschäftswelt zurückzuziehen und fortan ein geruhsames Leben zu führen. Der Sohn, Louis, war fast erwachsen. Das Paar hatte keine besonderen Zukunftspläne und richtete sich darauf ein, den wohlverdienten Ruhestand zu genießen. Aber das Schicksal hatte andere Pläne … Madame Pommery, damals 38 Jahre alt, erwartete ein Kind. Diese wundersame Schwangerschaft – mehr als siebzehn Jahre nach der ersten – stellte das Leben der Familie auf den Kopf. Der Wunsch, die Zukunft seiner Tochter zu sichern, weckte in Monsieur Pommery den Traum, wieder aktiv zu werden. Leider durchlief der Wollhandel seinerzeit eine massive Krise. Der Champagnerhandel hingegen begann gerade erst seinen Aufschwung.

Im Warenbestand von Pommery befanden sich mit Datum 31. Dezember 1856 ausschließlich Grands Crus. Das Haus änderte seinen Namen, gewann neue Tatkraft und Talente hinzu. Henry Vasnier, 24, Verwaltungs- und Finanzdirektor sowie Adolphe Hubinet, 23, Vertriebsdirektor, stießen zum Team. Als Monsieur Pommery am 18. Februar 1958 verstarb, betrachtete Madame Pommery ihre Tochter Louise, die nicht einmal ein Jahr alt war, und nahm all ihre Kraft zusammen, um eine der schönsten Erfolgsgeschichten zu beginnen. Auch heute noch treiben Stolz, Leidenschaft und Emotion das Haus Pommery an, um das Wunder der Madame Pommery im Namen des hübschen Namens Louise immer zu wiederholen.

„Ich habe beschlossen, die Geschäfte meines Mannes fortzuführen und seinen Platz einzunehmen…“ Nach dieser Äußerung im Jahr 1858 machte sich die junge Witwe auf, die nationalen und internationalen Märkte zu erobern. Furchtlos rüttelte sie an den Regeln der Unternehmensführung. Als Wegbereiterin legte sie die Grundlagen für den Siegeszug eines Luxusprodukts: Stil, Markenname, Kommunikation und Public Relations der Domaine. Sie erfand das Markenimage Pommery. Sie nutzte ihr Vermögen „auf noble Art“: Als Geschäftsfrau, aber auch als Frau mit Herz, rief sie die erste „Rentenkasse“ und eine „Sozialversicherung“ für ihr Personal ins Leben. Die Stadt Reims verdankt ihr außerdem ein Waisenhaus und eine Kasse für Mutterschaftshilfe. Damit begründete sie die Ethikcharta des Unternehmens.

Sie unterstützte Künstler, allen voran diejenigen ihrer Heimatstadt. Sie vermachte dem Museum von Reims ihre 600 Teile umfassende Fayencerie-Sammlung und schenkte dem französischen Staat die „Ährenleserinnen“ von Millet. In der Überzeugung „alles, was man mit Arbeit erreichen kann, ist gut“ übernahm sie mit ihrem Unternehmen die Aufgaben eines Mäzens lange, bevor man schon etwas von Sponsoring gehört hatte. Persönliches Engagement, das ein gewisses Risiko in Kauf nimmt – das war zu jener Zeit ungewöhnlich. Diese mutige Geschäftsvision stützte sich auf eine kompromisslose Ethik, der das Unternehmen bis heute folgt.

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