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Der Wein­bau Süd­afri­kas ist im Ver­gleich zu ande­ren Län­dern der Neuen Welt rück­stän­dig. Erst seit Mitte der 1980er Jahre hat sich das Land am Kap geöff­net. Seit­dem sprie­ßen neue Wein­gü­ter wie Pilze aus dem Boden. Die Zukunft hat gerade erst begonnen. Süd­afrika ist noch immer ein Genos­sen­schafts­land. 85 Pro­zent der Trau­ben wer­den von einer der 69 Koope­ra­ti­ven des Lan­des ver­ar­bei­tet. Bei­nahe alle sind der gro­ßen KWV ange­schlos­sen, der Zen­tral­ge­nos­sen­schaft des Lan­des (Koope­ra­tiewe Wijn­bou­wers Veree­ni­ging). Knapp 40 Pro­zent des von der KWV erzeug­ten Weins wird destil­liert oder die Trau­ben wer­den zu Most­kon­zen­trat ver­ar­bei­tet. Der ein­fa­che süd­afri­ka­ni­sche Wein kommt aus den hei­ßen Mas­sen­an­bau­ge­bie­ten des Lan­des wie Oranje River, Oli­fants River, Klein-Karoo oder Mal­mes­bury. Dank Bewäs­se­rung wer­den dort über 300 Hek­to­li­ter pro Hektar pro­du­ziert. Ein gro­ßer Teil des Weins wird in Fünf-Liter-Kartons abge­füllt und geht – meist in lieb­li­cher Ver­sion – in die Lan­des­teile, die haupt­säch­lich von der wei­ßen Bevöl­ke­rung Süd­afri­kas bewohnt werden.

Rot­wein statt Weißwein
Aller­dings voll­zieht sich in Süd­afrika seit dem Ende der Apart­heid ein bedeu­ten­der Wan­del. Seit Mitte der 1980er Jahre dür­fen euro­päi­sche Qua­li­täts­re­ben ein­ge­führt wer­den, die die hei­mi­schen Mas­sen­trä­ger nach und nach erset­zen. Das bedeu­tet: Die neuen Sau­vi­gnon, Char­don­nay oder Caber­net Sau­vi­gnon sind unver­gleich­lich bes­ser als ihre alten Pen­dants. Die Zahl der pri­va­ten Win­zer und Wein­un­ter­neh­mer steigt sprung­haft, mit ihnen die Rot­wein­quote und der Wunsch, qua­li­ta­tiv hoch­wer­tige Weine zu erzeu­gen. Als Folge davon wan­dert der Wein­bau zuneh­mend in küh­lere Regio­nen ab. Dadurch kommt es zu einer völ­li­gen Neu­be­wer­tung der Lagen und Anbaugebiete.

Con­stan­tia
1652 pflanzte der hol­län­di­sche Arzt Jan van Rie­w­beeck die ers­ten Reben in der Tafel­bucht bei Kap­stadt. Dort befin­det sich heute das älteste und berühm­teste Anbau­ge­biet Süd­afri­kas. Im 18. Jahr­hun­dert war es für sei­nen Süß­wein welt­be­rühmt. Heute wer­den in dem kühl-feuchten Klima saf­tige Sau­vi­gnons und Char­don­nays erzeugt, die zu den bes­ten des Lan­des gehö­ren. Auch einige sehr gute Cabernet-Merlot-Cuvées kom­men von dort. Drei Güter beherr­schen die Szene: das staats­ei­gene Gut Groot Con­stan­tia, das auf­stre­bende Fami­li­en­wein­gut Klein Con­stan­tia und das hoch­am­bi­tio­nierte, in deut­scher Hand befind­li­che Gut Buitenverwachting.

Stel­len­bosch
Die größte Dichte an Spit­zen­wein­gü­tern fin­det sich in Stel­len­bosch, knapp 50 Kilo­me­ter vor Kap­stadt. In dem male­ri­schen, von hol­län­di­schen und eng­li­schen Tra­di­tio­nen gepräg­ten Anbau­ge­biet ent­ste­hen kräf­tige, tan­nin­rei­che Rot­weine aus Caber­net Sau­vi­gnon, Mer­lot und Pino­tage. Auf den hoch­ge­le­ge­nen Hän­gen des Simons­bergs und des Hel­der­bergs wach­sen kräf­tige, frucht­be­tonte Weiß­weine, vor allem Sau­vi­gnons, aber zuneh­mend auch gute Char­don­nays. Die Spit­zen­weine kom­men von Mul­der­bosch, Boschendalund Kanon­kop.

Fransch­hoek
Nörd­lich von Stel­len­bosch gele­gen, gehört die­ses rela­tiv warme, lang­ge­streckte Tal zu den tou­ris­tisch am stärks­ten fre­quen­tier­ten, ange­se­hens­ten Anbau­ge­bie­ten Süd­afri­kas. Besie­delt wurde es im 17. Jahr­hun­dert von fran­zö­si­schen Huge­not­ten. Sie haben den Wein­bau ein­ge­führt. Kul­ti­viert wird heute nahezu die gesamte Palette der süd­afri­ka­ni­schen Reb­sor­ten. Spe­zia­li­tät ist der Sémillon. Die Spit­zen­weine kom­men von Boekenhoutskloof.

Paarl
Nörd­lich von Kap­stadt gele­ge­nes, war­mes Anbau­ge­biet, das von den Gigan­ten KWV und Neder­burg domi­niert wird. Sie pro­du­zie­ren unzäh­lige Weine meist ein­fa­cher Qua­li­tät, dazu Liköre, Bran­dys und Port-ähnliche Weine. Die pri­va­ten Wein­gü­ter ste­hen im Schat­ten der Genos­sen­schaft. Einige von ihnen, deren Wein­berge in küh­le­ren Win­keln ange­legt sind, pro­du­zie­ren jedoch auch exzel­lente Rotweine.

Wal­ker Bay
Eines der kühls­ten Anbau­ge­biete Süd­afri­kas, bei Her­ma­nus direkt am Schei­tel­punkt von Atlan­ti­schem und Indi­schem Ozean gele­gen. In den 1970er Jah­ren wur­den hier erst­mals Char­don­nay, Sau­vi­gnon Blanc und Pinot Noir gepflanzt.

Dur­ban­ville
Das auf­stre­bende Anbau­ge­biet nörd­lich von Kap­stadt bie­tet beste Vor­aus­set­zun­gen für moderne Cool-Climate-Weine.

Robert­son
In die­sem Anbau­ge­biet wer­den vor allem ein­fa­che Tafel­weine pro­du­ziert. Aller­dings haben in den letz­ten Jah­ren meh­rere Wein­gü­ter gezeigt, daß in dem warm-heißen, tro­cke­nen Klima durch­aus auch feine Weine erzeugt wer­den können.

Die 10 häu­figs­ten Rebsorten
Che­nin Blanc weiß 23,8 %
Colom­bard weiß 11,2 %
Cab. Sau­vi­gnon rot 6,7 %
Char­don­nay weiß 5,7 %
Pino­tage rot 5,5 %
Sau­vi­gnon weiß 5,1 %
Muscat d’Alexandrie weiß 4,3 %
Mer­lot rot 3,6 %
Cin­sault rot 3,6 %
Shiraz rot 3,3 %

Wein­ge­setze in Südafrika
Das süd­afri­ka­ni­sche Wein­recht ist nicht son­der­lich streng. Die Ursprungs­ge­biete (Wine of Ori­gin) sind zwar seit 1973 genau defi­niert, doch braucht ein Gut, das Wein­berg­be­sitz in meh­re­ren Gebie­ten hat, nur eines auf dem Eti­kett anzu­ge­ben, auch wenn die Trau­ben aus zwei oder meh­re­ren Gebie­ten kom­men. Ein Reb­sor­ten­wein muß nur zu 75% aus der ange­ge­be­nen Sorte beste­hen. Eine Höchstmengen-Verordnung für die Trau­ben­pro­duk­tion exis­tiert nicht. Süd­afri­kas Weine dür­fen zwar nicht ange­rei­chert, wohl aber künst­lich gesäu­ert werden.